Bundesliga-Start im Mittelfeld

Zwölfter Rang für LSG-Segelflieger in Runde 1

Am vergangenen Wochenende ging es für die Segelflieger endlich wieder los – die Ligasaison ging in ihre erste Runde. Corona-bedingt musste die Saison verkürzt werden; normalerweise beginnen die 19 Wochenendrunden für die Bundesligapiloten Mitte April. Wegen der Startverschiebung sind es jetzt nur noch 15 Runden, die bis Ende August ausgeflogen werden.

Die Luftsportgemeinschaft Bayreuth als dreimaliger Deutscher Meister hat sich wie in den Vorjahren zum Ziel gesetzt, unter die besten fünf der Bundesliga und die besten zehn der Weltliga zu kommen. Einfach wird das nicht, da aus der 2018er Meistermannschaft inzwischen schon einige Leistungsträger nicht mehr dabei sind.

Schon in der ersten Runde machten sich die fehlenden Piloten bemerkbar. Immer wieder zogen Regenschauer durch das fränkische Land und gestalteten die Segelflugbedingungen schwierig. Nur Friedhelm Lotte und Heiko Hertrich gelang jeweils ein wertbarer Flug. Lotte erwischte anfänglich gute Aufwinde und konnte sich bis nach Forchheim trocken halten. Im Gegensatz dazu startete Hertrich bereits im Regen und hatte dann auch noch mit einem kompletten Stromausfall zu kämpfen. Beim Einziehen des Fahrwerks wurde ein Kabel abgerissen. Ohne Bordcomputer und weitere elektronische Hilfen gelang es Hertrich trotzdem zweimal bis kurz vor Nürnberg zu fliegen und sich von weiterem Regen fernzuhalten. Der inzwischen zurück geflogene Lotte wollte seinen Flugweg mit dem Wind nach Osten strecken, wurde aber schon über Gefress in einem starken Schauer mit leichtem Hagel nach unten gewaschen. Schon bald war er so tief, dass ein Gleitflug zum Flugplatz auf dem Bindlacher Berg nicht mehr möglich war. Auf einer guten Wiese südlich Gefress absolvierte Lotte eine gekonnte Außenlandung. Schon bald fuhr ein Fliegerkollege aus Bayreuth mit dem langen weißen Anhänger zum Feld und lud mit ihm das Segelflugzeug ein.

Die Auswertung zeigte, dass beide Bayreuther Piloten die Mindestwertung von 40 Stundenkilometern Durchschnittsgeschwindigkeit gut erfüllten, obwohl sie die zur Verfügung Wertungszeit von 2:30 Stunden nur zu circa 60% ausnutzen konnten. Die Summe der Geschwindigkeiten von drei Piloten ergibt das Mannschaftsergebnis einer Bundesligawertung, gerechnet auf die besten 2:30 Stunden ihrer Flüge. Leider fehlte der dritte Bayreuther Pilot, sodass nur die Ergebnisse von Lotte (51,9 km/h) und Hertrich (49,7) in die Wertung eingehen.

Immerhin gelang damit ein 12. Rundenplatz mit den ersten 9 Punkten für die Tabelle. Sieger der ersten Runde wurde der Wiederaufsteiger SFV Bad Wörishofen (297,1 km/h), gefolgt vom amtierenden Meister aus Rinteln (279,4) und dem Segelflugzentrum Königsdorf (268,5). 

In der internationalen World-League kann Bayreuth mit nur zwei Piloten in der Wertung natürlich nichts erwarten. Für den 67. Rundenplatz gibt es deshalb auch nur einen mageren Punkt. Die vorderen Rundenplatzierungen gehen überwiegend an die USA. Sieger wird Moriarty Soaring aus Albuquerque, New Mexico mit sehr guten 408,2 km/h.