Dreimal Baier in der Wertung

LSV Rinteln schafft Titelverteidigung in der Bundesliga, Minden (USA) Weltligameister

Die vorletzte Runde der Segelflug-Bundesliga wurde für Bayreuth eine reine Familienangelegenheit. Gleich drei Baiers stellen die LSG-Mannschaft. Johannes Baier startete dabei vom Flugplatz Rudolstadt aus, während sein Bruder Georg und dessen Sohn Sebastian am Bindlacher Berg in die Luft gingen. Leider blieb dem Familienteam aber ein größerer Erfolg verwehrt. Wie alle anderen nordbayrischen Vereine auch, mussten sie sich dank ungenügender Thermik im fränkischen Raum am unteren Ende der Ergebnisliste einfügen. Mit nur 175 km/h Mannschaftsleistung aus den drei Flügen von Georg Baier (66,1 km/h), Johannes Baier (61,1) und Sebastian Baier (47,8) konnte nur der 21. Rundenplatz erzielt werden, für den es bloß einen Trostpunkt gibt.

Dadurch fällt Bayreuth in der Tabelle um einen Platz auf Rang 16 zurück. Damit haben die Flieger vom Bindlacher Berg mit nunmehr 85 Punkten keine Chance mehr, in der letzten Runde das Saisonziel „unter den besten 10“ zu erreichen. Allerdings besteht auch keine Gefahr mehr, auf einen Abstiegsplatz zurück zu fallen.

Johannes Baier war am Samstag um zwölf Uhr als erster gestartet und flog von seinem Arbeitsort Rudolstadt aus zunächst nach Süden an den Thüringer Wald und dann nach Westen über den Gebirgsrücken hinweg in die Rhön. Sein Rückweg ging noch ein Stück über Rudolstadt hinaus ins Thüringer Becken hinein. Doch da die Thermik nicht in Aufreihungen stand, wie um diese Jahreszeit sonst üblich, musste er immer wieder mühsam durch das Kreisen in einzelnen Aufwinden an Höhe gewinnen. 61,08 km/h standen am Ende für diesen Flug in der Wertung.

Sein Neffe Sebastian startete etwa eine Stunde später ab Bayreuth: Zunächst probierte er es Richtung Norden, doch dieser Teil des Fluges war so langsam, dass er am Ende nicht in die Wertung einging. Erst als er bei Weißenbrunn auf die Frankenwaldkante traf, begannen seine 2,5 Wertungsstunden. Von dort ging es bis kurz vor Neustadt bei Coburg, zurück die Gebirgskette entlang bis Mehlmeisel und dann noch einmal bis kurz vor Kronach. Erst die vielen einzelnen Kreise auf der Kartendarstellung im Wertungsportal machen deutlich, wie mühsam die Suche nach Aufwinden am Samstag war. 47,80 km/h standen am Ende in der Wertung.

Etwas besser erging es seinem Vater Georg am Sonntag: Er machte sich im Doppelsitzer mit Copilotin Sabine Fischer gegen ein Uhr vom Bindlacher Berg aus Richtung Oberpfälzer Wald auf den Weg. Konnte er aus Bayreuth raus streckenweise noch Steigen im Geradeausflug mitnehmen, musste auch er schon vor Weiden wieder ins Kreisen übergehen. Bei Waldmünchen wendete er schließlich seinen Flieger und nahm wieder Kurs auf die Heimat. Mit 66,09 km/h wurde Georg schließlich der schnellste des Baier-Trios.   

Alter und vorzeitig neuer Deutscher Meister ist der Luftsportverein Rinteln. Mit 213 Punkten führen die Niedersachsen die Tabelle an und können vom Segelflugzentrum Königsdorf (176 Punkte) nicht mehr eingeholt werden. Eine theoretische Chance auf das Podium zu kommen, hat noch der Nachbarverein SFG Steinwald aus Erbendorf. Nach einer hervorragenden Saison weisen sie 150 Punkte aus, den Oberpfälzern fehlen 17 Punkte auf den Flugsportclub Odenwald aus Walldürn bei noch 20 zu vergebenden Punkten in der letzten Saisonrunde am kommenden Wochenende. Mit nur 6 Punkten Abstand zu einem Abstiegsplatz ist dagegen ein weiterer Nachbarverein, der Aeroclub Lichtenfels, nochmals gefordert, die letzte Runde motiviert anzugehen, um in der 1. Liga zu bleiben. Ebenso dürften die Helmbrechtser und die Weidener Segelflieger mit Elan zu Werke gehen. Beide haben die Chance, in der letzten Runde den Aufstieg aus der 2. Liga ins Oberhaus zu erreichen. 

In der internationalen World-League setzt die Mannschaft des Minden Soaring Club aus Nevada/USA ihren Siegeszug fort, fährt einen weiteren Rundensieg ein und kann ebenfalls die Meisterfeier schon vorzeitig planen. Bayreuth muss mit einem weiteren Trostpunkt zufrieden sein und fällt um zwei Tabellenplätze auf Rang 39 zurück. Bei 948 teilnehmenden Vereinen weltweit noch immer eine annehmbare Platzierung.