Trotz schlechtem Wetter kann die LSG Tabellenplatz neun halten
Segelfliegen. Nach drei Wochenenden Aufwärtstrend machte das Wetter den Bayreuther Segelfliegern erneut das Leben schwer. Doch mit Hilfe des Außenpostens Klaus Gruber in Beilngries gelangen der LSG genug km/h, um Tabellenplatz neun der zweiten Liga zu halten. In der Weltliga gelang sogar eine Verbesserung des Tabellenplatzes.
Die Schauertätigkeit im Norden Bayerns machte am Wochenende nur wenig Hoffnung auf Streckenflüge ab Bayreuth. Während am Samstag vormittag nur einzelne Starts erfolgten, bliesen die LSG-Piloten den Flugbetrieb am Sonntag wetterbedingt gleich ganz ab.
Sebastian Leber war jedoch am Samstag nach Hersbruck eingeladen und nahm dies als Ansporn zumindest einen Versuch zu starten, mit dem Segelflugzeug dorthin zu gelangen. Durch Sterckung des Flugwegs entgegen der Richtung über Kulmbach, Bad Berneck und dann eine weitere Wende nördlich Hollfeld, gelang ihm das sogar so, dass er die zwei Stunden Wertungszeit für die Liga erreicht hat und mit 57,20 km/h sogar recht deutlich über der Mindestwertung von 40 lag. In Hersbruck gelandet, kam Fliegerkamerad Freddy Köhne mit dem Anhänger, brachte den Piloten zum Ort der Einladung und den Flieger auf der Straße heim zum Bindlacher Berg.
Andernorts war jedoch deutlich mehr möglich, wie Klaus Gruber an seinem Wohnort Beilngries unter Beweis gestellt hat. Durch mehrfaches schnelles Hin- und Herfliegen zwischen Brombachsee und Donaudurchbruch gelang ihm eine Wertung von 121,07 km/h. Da es in der Region keine Konkurrenz in der 2. Bundesliga gibt, konnte die LSG Bayreuth somit den schnellsten Flug dieser Runde vorweisen.
Für eine ordentliche Geschwindigkeitssumme fehlte jedoch der dritte Wertungsflug, so dass die LSG mit 178,27 km/h nur auf Rundenplatz 10 mit elf Punkten kam. Das reichte zumindest zur Verteidigung von Tabellenplatz neun. Rundensieger wurde Tabellenführer FK Brandenburg, während Verfolger Stadtlohn zwar den zweitschnellsten Flug der Runde vorweisen konnte, aber eben auch nur diesen. Ein Punkt für Stadtlohn bedeutet 41 Punkte Vorsprung für Brandenburg – nächstes Wochenende ist für die Brandenburger der Zweitligameistertitel zum Greifen nah.
Für die Weltliga kam für Bayreuth noch ein Flug von Heiko Hertrich aus seinem südfranzösischen Urlaubsdomizil dazu. Vom Flugplatz La Motte du Caire aus ging es für ihn über die Gletscher des Nationalparks Écrins, weiter entlang der italienischen Grenze und wieder zurück nach La Motte. 78,89 km/h kamen für Bayreuth international auf diese Weise noch hinzu. Die Summe von 257,17 km/h reichte weltweit für Rundenplatz 33 und acht Punkte. Damit klettert Bayreuth in der Weltliga-Tabelle um einen Rang auf Platz 28 von nunmehr 818.
Der Minden Soaring Club aus Nevada, USA, hat es mit 444,24 km/h geschafft: In der viertletzten Runde konnten die Amerikaner mit einem erneuten Rundensieg die Titelverteidigung besiegeln. Für Minden ist es der fünfte Weltmeistertitel in Folge und angesichts der in dieser Saison gezeigten Leistungen mit Geschwindigkeiten, die in Europa unvorstellbar sind, stellt sich durchaus die Frage, wer dieses Team in absehbarer Zeit schlagen können sollte.