Noch ein Punkt zum Aufstieg

Rundensieg der Bayreuther Segelflieger mit 86 km/h Vorsprung

Segelfliegen. Mit einem überragenden Rundensieg in der 2. Bundesliga klopfen die Bayreuther Segelflieger eine Runde vor Schluss noch einmal unüberhörbar an die Tür zur 1. Liga: Ein Punkt fehlt ihnen noch zum direkten Wiederaufstieg. Möglich gemacht hat das eine deutschlandweit schwache Wetterlage, die in unserer Region ein bisschen besser war.

Die großräumigen Wettervorhersagen machten eigentlich wenig Lust auf das Wochenende. Wenn, dann wären nur wenige, kleine Flüge möglich. Doch Teamkapitän Heiko Hertrich erkannte früh die Zeichen, in denen die Chance der Bayreuther lag: Gerade in Oberfranken sollten sich am Samstag Nachmittag Wetterfenster mit durchaus brauchbarer Thermik auftun.

So war er selbst der erste Streckenflieger in der Luft. Gegen halb zwei startete er mit seiner Frau Susanne zu einem Oberfranken-Rundflug zwischen Regnitztal, Asch in Tschechien und Pegnitz. Mit 97,35 km/h errang er so am Ende die zweitschnellste Einzelwertung der 2. Liga an diesem Wochenende.

Ihm folgte Sebastian Leber mit wenigen Minuten Abstand, ebenfalls zunächst in Richtung Regnitz. Auch er wendete bei Hirschaid und flog von dort Richtung Asch. Mit einem etwas kleineren Flugzeug nahm er jedoch sicherheitshalber anschließend direkt den Rückweg Richtung Bayreuth auf. Doch auch er kam auf 88,95 km/h, zumal die Abzüge für den Flugzeugtyp bei ihm nicht so groß sind.

Mit etwa einer halben Stunde Versatz ging Georg Baier an den Start. Im Westen machte er bereits bei Aufseß kehrt, und flog dann mit Leber bis Asch und anschließend noch einen Schlenker über Speichersdorf. 84,04 km/h berechnete das Wertungsportal am Ende für seinen Flug.

Die Summe der LSG von 270,34 km/h wäre an anderen Wochenende bestenfalls Mittelmaß, doch in der 2. Liga war die LSG einer von nur zwei Vereinen mit drei gültigen Flügen. Aufstiegskonkurrent FSG Schwarze Heide aus Dinslaken konnte erst am Sonntag seine Wertung mit einem 55 km/h-Flug komplettieren, der durchaus erwähnenswert ist, weil es bundesweit der einzige gewertete Flug vom Sonntag war. Doch die Dinslakener kamen so nur auf 184,23 km/h – 86 km/h Vorsprung für Bayreuth. Dirk Windmüller vom SFC Schwäbisch Hall zeigte mit 98,13 km/h, dass auch durchaus in anderen Regionen Wetterfenster bestanden, doch er war die einzig gültige Wertung der Schwäbisch Haller. Aber auch insgesamt gelangen nur zehn der 30 Vereine überhaupt gültige Flüge, davon fünf nur mit einem Flug. Auch Tabellenführer FK Brandenburg war darunter, bekam für den achten Rundenplatz aber immerhin 13 Punkte, die dem Saisonsieg nur noch ein Sahnehäubchen oben drauf setzten.

Bayreuth erhält 20 Punkte für den Rundensieg. Das hilft in der Tabelle erstmal nur um einen Platz von neun auf acht nach vorne zu kommen. Aber vor der letzten Runde steht Bayreuth nun nur noch einen Punkt und 120 km/h hinter den Aufstiegsplätzen. Zu schlagen ist nun der LSV Stade, Rundensieger der Vorwoche. Doch hinter Bayreuth lauert auch der FCC-Berlin mit nur einem weiteren Punkt Abstand. Das Wertungsportal onlinecontest.org selbst schreibt unter Einbeziehung des Tabellensechsten Oerlinghausen bereits von „einem brandenburgisch-niedersächsisch-bayerisch-westfälischen Fernduell“ um den Aufstieg am nächsten Wochenende.

In der Weltliga reicht die Bayreuther Leistung für einen 14. Rundenplatz mit 27 Punkten, womit die LSG nun auf Rang 26 vorrückt. Rundensieger wurde der Gelderse Zweefvliegclub aus den Niederlanden mit 349,23 km/h, allerdings wurden zwei von drei Flügen der Holländer in Texas geflogen.