Nullrunde ändert Aufstiegschancen nicht

Segelfliegen. Das durchwachsene Wetter am Wochenende sorgte dafür, dass am Bindlacher Berg nur kurze Flüge starten konnten. Für die Wertung in den Segelflug-Ligen blieb die Lage trostlos, auch die Außenposten waren nicht mit besserem Wetter gesegnet. Da lediglich acht von 30 Vereinen der 2. Bundesliga überhaupt punkten konnten, ändert sich für Bayreuth aber nichts am Tabellenstand: Platz drei mit 15 Punkten Vorsprung auf die Nicht-Aufsteiger.

Dabei war es eigentlich eine bemerkenswerte Wetterlage, die vor allem am Samstag den Flugbetrieb der Luftsportgemeinschaft prägte: Über Stunden stand südlich des Flugplatzes deutlich sichtbar ein größer werdender Regenschauer, doch selbst als es in der Stadt schon regnete, blieb es am Flugplatz trocken. Somit war es schließlich kein Problem, das morgens vereinbarte Tagesprogramm aus Schulungsflügen und einzelnen Gastflügen zu fliegen, obwohl die Mannschaft jederzeit bereit war, alles zusammen zu packen. Erst zwischen 19 und 20 Uhr erreichte der erste Regen den Flugplatz.

Die wenigen Aufwinde, die entstanden, reichten gerade so aus, um sich ein paar Minuten länger in der Luft zu halten, so dass der längste Flug etwa eine Viertelstunde dauerte. Nach den meisten Starts ging es gleich wieder zur Landung. Gut für das Training der Flugschüler, schlecht für die Streckenflieger. So gab es keine Aussicht, die 80 km Mindestwertung für die Liga-Wertung zu fliegen.

Auch am Sonntag gab es keine Besserung, auch hier blieb es bei ein paar Schulungsstarts.

Dass am Sonntag doch etwas ging, bewies ein Mitglied des Nachbarn und Tabellenführers SFG Steinwald aus Erbendorf. Marc Fuchs startete mit Motorhilfe bis auf 800 m Höhe und erreichte damit Luftschichten, in denen zumindest etwas Bewegung zu verzeichnen war. Über der Oberpfalz und der Fränkischen Schweiz erreichte er eine Wertung von beachtlichen 86,62 km/h. Damit hatte er wohl das einzig brauchbare Wetterfenster zwischen den Schauern gefunden. Steinwald war damit einer der acht Vereine der 2. Liga, die an diesem Wochenende Punkte bekamen, und zwar gleich 12 Zähler für den fünften Rundenplatz.

Die anderen Zweitliga-Teams mit gewerteten Flügen kamen aus Niedersachsen, Hessen und Ostdeutschland und liegen in der Tabelle im Mittelfeld, so dass sie aus Bayreuther Sicht nichts wesentliches am Tabellenstand ändern. Einzig der langjährige Erstliga-Weggefährte FCC Berlin konnte sich mit einem zweiten Rundenplatz in die Aufstiegsränge schieben. Aus diesem Verein sind in den nächsten Wochen auch einige Piloten am Bindlacher Berg zu Gast. Für die LSG Bayreuth bleibt es bei Platz drei, weiterhin mit Kurs Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.

Rundensieger der 2. Bundesliga wurde der LSV Hofgeismar mit 273,46 km/h, neben Berlin die einzigen mit drei gültigen Wertungsflügen.

In der World League ging diese Woche die Soaring Society of Boulder, Colorado, USA als Sieger nach Hause. Der Tabellenzweite kann damit seinen Rückstand auf Minden, Nevada, USA um vier Punkte verkürzen, bei immer noch 112 Punkten Rückstand ist das allerdings eher symbolisch. Je nach Abschneiden von Boulder kann Minden nächste Woche den Sack zu machen. 120 Punkte sind in den verbleibenden drei Runden in der Weltliga noch zu vergeben. Der zweite Rundenplatz ging an Black Forest Soaring aus Kelly, Colorado, USA. Mit 174,72 km/h setzte David Leonard dort ein Ausrufezeichen, dass an den Rocky Mountains ähnlich überragende Leistungen möglich sind, wie ab Minden in der Sierra Nevada.

Bester deutscher Verein der Woche war der LSV Rinteln mit 299,15 km/h auf Rundenplatz acht. Die LSG Bayreuth fällt durch die Nullrunde wieder um vier Plätze zurück auf Rang 32 von 740.