Nur noch zehn Punkte Vorsprung

LSG Bayreuth schafft nur einen gültigen Bundesligaflug

Segelfliegen. Die 2. Segelflug-Bundesliga steckt mitten im Schlussspurt – und für die LSG Bayreuth bleibt das Aufstiegsrennen weiterhin spannend. Nur einen gültigen Wertungsflug hat das Team am drittletzten Wochenende erreicht. Der Vorsprung auf die Nichtaufstiegsplätze schmilzt damit um fünf Punkte.

Nach den zwei verregneten Nullrunden freuten sich die Piloten der LSG Bayreuth am Wochenende endlich wieder auf trockenes Wetter. Doch die Freude wurde schnell dadurch getrübt, dass das trockene Wetter in Süddeutschland aus Warmluft bestand – in Warmluft entwickeln sich kaum Aufwinde.

Mindestens genauso schwierig war, dass eine ganze Reihe Teammitglieder fehlten, einige sind bereits im lange geplanten Familienurlaub, aber bei den Daheimgebliebenen gab es auch noch einige Krankheitsfälle.

Somit hat es letztlich nur Georg Baier geschafft, eine gültige Liga-Wertung zu erfliegen. Beim Blick auf seine Flugaufzeichnung wird aber schnell klar, wie mühsam selbst das gewesen sein muss. In mehreren Zacken rund um den Bayreuther Flugplatz entfernte sich Baier mit seiner Copilotin Johanna Hausmann maximal 30 km vom Flugplatz, bis Presseck, Helmbrechts und Pegnitz. Selbst für diese insgesamt 176 km benötigte Baier 3,5 Stunden – bei guter Thermik ließe sich dieses Pensum in knapp über einer Stunde abfliegen. Die war aber nun einmal nicht vorhanden, Baier musste sich in vielen kleinen Kreisen immer wieder in schwachen Aufwinden nach oben kämpfen. Für die Liga-Wertung standen als Durchschnittsgeschwindigkeit der besten 2 Stunden schließlich 54,96 km/h in der Wertung.

Für die LSG Bayreuth ergab das immerhin einen Punkt in der 2. Bundesliga. Das war recht schmeichelhaft, denn unter den 23 gestarteten Vereinen erreichte Bayreuth den 23. Rundenplatz. Ein schwacher Trost war dabei, dass Tabellenführer SFG Steinwald mit ebenfalls nur einem Flug auch nur 21. wurde. Mit drei Leistungen in der Geschwindigkeit von Baier wäre das Team jedoch immerhin 13. geworden und hätte acht Punkte kassiert – dafür fehlte es am Wochenende schlichtweg an fitten Piloten.

Rundensieger wurde der FSV Mössingen mit 301,31 km/h, gefolgt vom FCC Berlin mit 298,21 km/h, der damit die LSG Bayreuth von Tabellenplatz drei verdrängt. Ein Teil der Berliner war in den letzten zwei Wochen für ein Sommerlager am Bindlacher Berg zu Gast, die jetzigen Wertungen sind aber im besseren Wetter im Brandenburgischen geflogen worden.

Während in der 2. Bundesliga die Meisterentscheidung damit weiter offen bleibt, ist sie in der World League gefallen. Der Minden Soaring Club aus Nevada, USA, hat sich mit 453,39 km/h den Rundensieg gesichert und ist damit in der Tabelle nicht mehr einholbar. Überrraschend kam jedoch der FK Brandenburg mit 433,63 km/h ebenfalls auf über 400 km/h – in Norddeutschland sorgte eine Kaltfront an einzelnen Stellen für perfekte Segelflug-Bedingungen, die allerdings auch in der 1. Bundesliga nur wenige Vereine voll ausnutzen konnten.

In der Weltliga kommt für Bayreuth noch ein Flug von Heiko Hertrich aus seinem Feriendomizil La Motte du Caire in Südfrankreich hinzu, doch auch diese Ergänzung um 99,90 km/h lässt Bayreuth bei einem Punkt für die Teilnahme an der Runde stehen. Rundenplatz 91 gibt einfach nicht mehr her. In der Tabelle fällt die LSG damit von Rang 36 auf 38.

Wichtiger bleibt für Bayreuth aber jetzt an den letzten beiden Wochenenden den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga abzusichern und die verbleibenden 10 Punkte Vorsprung nicht weiter abschmelzen zu lassen.