Erstliga-Aufstieg fast gesichert

LSG Bayreuth braucht noch einen Punkt für Rückkehr in die 1. Bundesliga

Segelfliegen. Die vorletzte Runde der Segelflug-Ligen hat die LSG Bayreuth in puncto Wiederaufstieg ein gutes Stück voran gebracht – jetzt kann die Rückkehr in die 1. Bundesliga eigentlich nur noch theoretisch schief gehen. Dabei war das Wetter in und um Bayreuth erneut nicht überragend. Doch durch die Mithilfe der Außenposten gelang dem Team ein fünfter Rundenplatz in der 2. Segelflug-Bundesliga.

Das Wetter am Samstag startete mit einem gehörigen Gewitter über dem Flugplatz pünktlich zum Treffpunkt des Teams um 9 Uhr. Auch als der Flugbetrieb im Laufe des Vormittags endlich los ging, blieb es bei kurzen Starts für die Flugschüler.

Doch Jürgen Schuster weilt derzeit auf der Deutschen Meisterschaft der Doppelsitzerklasse in Brandenburg. Deren Samstagsaufgabe Brandenburg – Gorleben – Zerbst – Brandenburg brachte nebenher eine Liga-Wertung von 94,57 km/h für die LSG.

Sonntag war das Wetter dann auch in und um Bayreuth besser, auch wenn es kein großer Streckenflugtag werden konnte. Vormittags breitete sich lange ein dickes Wolkenband genau auf Höhe von Bayreuth aus, nördlich und südlich war es bereits deutlich sonniger. Nachdem es sich aufgelöst hatte, blieb die Thermik verhalten, da die Luftmasse auch unter Sonneneinstrahlung kaum zum Aufsteigen angeregt wurde. Es reichte aber immerhin für einen Streckenflug von Georg Baier mit Co-Pilot Sascha Daut über Pegnitz, Pottenstein, Kulmain und dann noch Norden bis Stadtsteinach. Wie schon letzte Woche war es ein recht mühsames Unterfangen für Baier, in ausreichender Höhe zu bleiben, doch am Ende gelang ihm eine gültige Wertung, ohne den Hilfsmotor starten zu müssen. Damit sprangen 56,98 km/h für die Liga-Wertung aus dieser Kampfleistung heraus.

Entgegen der Vorhersage war es aber in der Mitte Bayerns etwas besser. Klaus Gruber flog von seinem Wohnort Beilngries aus nach Berching, weiter mitten über den Brombachsee bis nördlich des Altmühlsees, von dort aus südlich am Anflugsektor des Nürnberger Flughafens entlang via Roth nach Regensburg und wieder nach Beilngries und erreichte dabei 88,97 km/h.

Die Summe von 240,52 km/h reichte somit für einen fünften Rundenplatz in der 2. Bundesliga. Rundensieger wurde der SFC Schwäbisch Hall mit auch nur 297,44 km/h, gefolgt vom nunmehr feststehenden Zweitliga-Meister SFG Steinwald aus Erbendorf mit 286,99 km/h.

In der Tabelle bleibt Bayreuth damit auf Rang vier mit nun 172 Zählern. Zeitweise sah es am Sonntag abend so aus, als ob der Wiederaufstieg der Bayreuther nach zwei Jahren 2. Liga damit perfekt wäre. Doch ein spät eingereichter Flug brachte dem Tabellenachten FG Leibertingen noch zwei Punkte, so dass die LSG Bayreuth bei Wertungsschluss noch 19 Punkte Vorsprung auf Leibertingen als ersten Nichtaufstieger hatte. Doch selbst im Fall eines Leibertinger Rundensieges (20 Punkte) nächste Woche, würde Bayreuth zunächst nur um einen Rang zurück fallen und bliebe Aufsteiger. Entscheidend wäre, wie viel Punkte die anderen Tabellennachbarn erreichen. Und erhält die LSG Bayreuth nächste Woche auch nur einen Punkt für einen einzigen Flug mit Mindestwertung, wäre der Aufstieg auch perfekt. Insofern hat es das Team in der letzten verbleibenden Runde selbst in der Hand. Umgekehrt besteht nach vorne noch eine realistische Chance auf das Siegertreppchen der 2. Bundesliga zu kommen: Der Tabellendritte FCC Berlin liegt nur vier Punkte entfernt.

In der Weltliga reichten die 240,52 km/h für einen 34. Rundenplatz und somit sieben zusätzliche Zähler. Die Bayreuther verbleiben damit auf Tabellenplatz 38 von 762. Rundensieger wurde noch einmal der Minden Soaring Club aus Nevada, USA mit 488,23 km/h. Deren beste Leistung von Keith Essex ist mit 178,74 km/h in die Wertung eingegangen, vor Verrechnung des Flugzeugtyps stehen sogar sagenhafte 208,24 km/h als Durchschnitt über die besten 2 Stunden in der Wertung. Dem Team aus der Sierra Nevada ist die Titelverteidigung schon seit letzter Woche nicht mehr zu nehmen.