Zweigeteilt war die zweite Runde der Segelflug-Bundesliga – oder wie es der Meteorologe Bernd Fischer auf der Bundesliga-Website etwas detaillierter ausdrückt: “Während der Norden und die Mitte im Einfluss eines Tiefs mit Feuchte und Wind zu kämpfen hatten, konnte man vor allem im Südwesten schnelle Flüge absolvieren.“
Und wie diese schnellen Flüge verwirklicht wurden, war sehenswert! Die Schwäbische Alb am Samstag und der Schweizer Jura am Sonntag ermöglichten Mannschaftsleistungen von über 400 Stundenkilometern. Diese Mannschaftsleistung wird aus der Summe der drei schnellsten Piloten eines Vereins gebildet. So gewinnt Aalen diese Runde mit 410,0 km/h vor Donauwörth (400,3) und Blaubeuren (372,2). Aber wer nur ganz knapp außerhalb des guten Sektors im Osten oder Norden war, musste schon mit vielen Wolken und schwacher Thermik kämpfen. Zusätzlich war bei sehr starkem Südwestwind kaum ein Vorwärtskommen möglich. So traf es auch die vier Bayreuther Piloten, die sich trotz des böigen Windes in die Luft wagten.
Sebastian Baier gelang es als Erstgestartetem immerhin bis in den Steigerwald gegen den Wind vorzustoßen und auch wieder zurück nach Bayreuth zu kommen. Leider gelang dies seinem Onkel Johannes nicht. Schon in der Fränkischen Schweiz fand er sich so tief wieder, dass er seinen Hilfsmotor anlassen musste, um eine Außenlandung zu vermeiden. Auch Juniorpilot Frederik Köhne musste den Flug gegen den Wind bald abbrechen und unverrichteter Dinge wieder in Bayreuth landen.
Heiko Hertrich, der nach einer kurzfristigen Reparatur an seinem Flugzeug erst spät starten konnte, gelang es immerhin, im tiefen Hangflug entlang der Frankenwaldkante zwischen Fichtelgebirge und Kronach eine gültige Wertung zu erfliegen. So fehlt der Luftsportgemeinschaft aber erneut ein Pilot für eine volle Mannschaft.
Die Flüge von Baier und Hertrich erbringen nur 114,6 km/h, damit den 22. Rundenplatz von 30 Erstligavereinen und nur einen Trostpunkt für die Tabelle. Diese führt nun Donauwörth mit 35 Punkten an. Vorjahresmeister Rinteln auf Rang drei lauert mit 33 Punkten aber auch schon wieder nach der Titelverteidigung. Bayreuth liegt mit jetzt 10 Punkten auf Platz 18.
Auch in der Weltliga gab es lediglich einen Punkt für die Teilnahme, obwohl der Flug von Frederik Köhne durch etwas andere Mindestwertungsregeln hier sogar mitgewertet wurde. Doch auch die 148,5 km/h zu dritt reichten nur für den 75. Platz weltweit. Rundensieger war ebenfalls Aalen, an die Tabellenspitze der World League hat sich allerdings der SFV Bad Wörishofen vorgearbeitet, der in der Bundesliga nur auf Platz zwei steht.