LSG Bayreuth schafft bei drückender Hitze nur zwei Wertungsflüge
In der großen Hitze des Wochenendes 18./19.06. musste die Bundesligamannschaft der LSG Bayreuth einen kleinen Rückschlag einstecken. Nur zwei Piloten gelang es, eine Minimalwertung zu erzielen. Da auch viele andere Teams nicht mit voller Mannschaftsstärke aufwarten konnten, sprangen für Rundenplatz 18 immerhin noch 3 Punkte heraus.
Das Wetter war nicht nur einfach heiß – auch in der Höhe war die Luft am Wochenende relativ warm, so dass zwischen den Luftschichten kaum Austausch stattfand. Damit hatten die Segelflieger nur schwache Thermik zu erwarten und die war mangels Wolkenbildung auch noch schwer zu finden.
Im Zuge eines kleinen vereinsinternen Schulungswettbewerbes hatte Sportleiter Sebastian Baier eine Flugaufgabe gestellt, die sowohl für die Streckenflugneulinge als auch für die schnellen Bundesligafliegern passend sein sollte. Dabei können sich die Piloten die Wendepunkte innerhalb eines vorgegebenen Kreises von 50 Kilometer Radius selbst heraussuchen. Die Kreismittelpunkte lagen in Suhl und bei Plauen. Allerdings ließ sich die Thermik Zeit, bis endlich gegen 14 Uhr die ersten Segelflugzeuge aufsteigen konnten.
Sebastian Leber fand über Bindlach den ersten Aufwindschlauch und ließ sich mit dem starken Westwind bis ins Fichtelgebirge treiben. Dort wartete er auf die nach ihm gestarteten Heiko Hertrich und Sascha Daut. Weiteren Piloten war es entweder zu heiß für einen Flug, oder sie fanden keine Aufwinde in Flugplatznähe und mussten nach kurzen Runden um den Platz wieder landen.
Endlich in 1.500 Meter über Bayreuth angekommen, machte sich das Bayreuther Trio auf nach Norden. Ohne eine einzige Wolke am Himmel ist die Aufwindsuche schwierig. Daut fand keine gute Thermik mehr und machte vorsichtshalber zwischen Kulmbach und Kronach kehrt. Leber und Hertrich gelangten durch vorsichtiges Gleiten über die bekannten Auslösestellen der Thermik und mit etwas Glück bis in den Thüringer Wald.
Dort sind bekanntermaßen die möglichen Außenlandefelder und -wiesen kurz und buckelig, sodass jeder Pilot zu tiefes Fliegen möglichst vermeiden will. Deshalb beschlossen beide, die vorgegebenen Wendekreise nur knapp anzuschneiden, um mit einer Minimalstrecke in die Rangliste des Bayreuther Wettbewerbes zu kommen, wie auch eine gültige Bundesligawertung zu erzielen. Hertrich streckte dann seinen Flug zurück über den Frankenwald und das Fichtelgebirge etwas nach Süden und konnte so 51,1 km/h als Bundesligageschwindigkeit erreichen. Leber schloss mit einem langgestreckten Endanflug direkt nach Bayreuth mit 49,5 km/h ab.
Da kein weiterer Bayreuther Pilot einen Flug beisteuern konnte, muss die Mannschaft mit der Summe der Flüge von Hertrich und Leber zufrieden sein. Da nur 21 der 30 Erstligisten in die Wertung der 10. Runde kamen und dabei auch noch 11 Teams ohne die volle Mannschaftsstärke gewertet werden mussten, sprangen für Bayreuth immerhin noch 3 Punkte für Platz 18 heraus. Bestes Wetter mit sehr hohen Wolken und guter Thermik gab es dann am Sonntag über der Schwäbischen Alb.
Die Fliegergruppe Blaubeuren nutzte diese Bedingungen zu sehr guten 381,3 km/h Mannschaftsleistung, was den Rundensieg bedeutete. Der LSV Rinteln befindet sich mit mehreren Piloten im Sommerlager und auf Wettbewerben ebenfalls auf der Alb. Die Niedersachsen stehen daher mit 369,8 km/h den einheimischen Blaubeurern kaum nach. Dadurch gewinnen sie die Tabellenführung mit nun 135 Punkten wieder vom LSV Burgdorf (129) zurück. Bayreuth fällt mit 77 Punkten um weitere 2 Plätze auf Tabellenplatz 14 ins stark umkämpfte Mittelfeld zurück. Auch die World-League wird von Blaubeuren und Rinteln angeführt. Diesmal findet sich erst auf Platz 3 ein US-amerikanischer Verein, der Soaring Club of Houston (Texas). Bayreuth kann auf Platz 89 nur einen Punkt für die Tabelle gutschreiben und fällt ebenfalls um 2 Plätze auf Rang 8 mit 165 Punkten zurück. Weiterhin steht der Minden Soaring Club (Nevada/USA) schon fast uneinholbar mit 374 Punkten an der Spitze gefolgt von Rinteln (265) und Burgdorf (221).