Nur drei Punkte, aber einen Tabellenplatz hinauf

03.07.2023

Segelflug-Bundesliga-Team kommt nur auf achtzehnten Rundenplatz

Segelfliegen. Starker Wind zerriss am Wochenende die Aufwinde förmlich in kleine Teile. Entsprechend mühsam war es für die Segelflieger wertbare Strecken zu fliegen. Das Bayreuther Team kam erneut nur auf wenige Punkte, konnte sich aber etwas von den Verfolgern absetzen. Dazu brauchte es aber Hilfe aus Oberbayern.

Schon der Wetterbericht vom Samstag machte den Piloten am Bindlacher Berg wenig Hoffnung auf eine gute Platzierung. Daher ging es dem Team eher darum, überhaupt ein paar Punkte einzuheimsen. Die Hoffnung ruhte dennoch eher auf eine Besserung am Sonntag.

Sebastian Leber ließ sich von Teamkapitän Heiko Hertrich eineTrainingsaufgabe für einen Wettbewerbsflug zusammen stellen. Leber nimmt Ende Juli am Flugplatz Burg Feuerstein in Ebermannstadt an einem Qualifikations-Wettbewerb zur nächsten DM teil. Von Bayreuth aus sollte er nach Sonneberg, weiter nach Waidhaus an der tschechischen Grenze und nach Oberviechtach gehen. Mehrere andere Piloten wollten sich dieser Aufgabe anschließen.

Da alle nach dem ersten Start bald wieder landen mussten, da es zeitweise rund um den Flugplatz gar keine brauchbaren Aufwinde gab, blieb Leber jedoch am Ende der einzige, der sich dieser 272 km langen Aufgabe annahm.

Es bleib auch am Nachmittag mühsam. Von Nordwesten her zog schlechtes Wetter mit geschlossener Wolkendecke und angekündigten Gewitter hinein, so dass sein Flug auch ein Rennen gegen die heranrückende Front wurde.

Um zehn vor fünf, als der Schulungs-Flugbetrieb schon zu Ende gegangen war und die Flieger auf das Verstauen in die Halle warteten, landete Leber schließlich – und hatte seine Aufgabe geschafft. Die Bundesliga-Wertung war hier nicht einmal sein Hauptziel, war jedoch mit 74,86 km/h durchaus annehmbar für die Wetterlage und angesichts dessen, dass die anderen Streckenflieger keinen zweiten Start mehr machen wollten.

Zumal sich die Hoffnung auf bessere Verhältnisse am Sonntag als trügerisch erwies. Georg Baier flog mit seiner Tochter Daniela Mühlbacher im Vereinsdoppelsitzer zwar eine insgesamt 218 km lange Strecke über Kulmbach, Speichersdorf und Bamberg, kam jedoch nur auf 66,6 km/h und blieb damit der einzige Sonntags-Streckenflieger am Bindlacher Berg.

Klaus Gruber startete am Flugplatz Beilngries und flog von dort aus am Sonntag bis hinter die Autobahn 7, bis an die Donau bei Regensburg, noch einen Zacken bis Solnhofen und wieder zurück nach Beilngries. Eine Wertung von 110,03 km/h zeugt davon, dass es in Südbayern deutlich müheloser vorwärts ging.

In der Summe dieser drei Flüge kam die LSG Bayreuth auf 251,49 km/h. Das bedeutete im Vergleich der 1. Bundesliga den 18. Rundenplatz mit drei Punkten. Dass Bayreuth in einem Wetterloch steckte, zeigen die beiden Erstplatzierten: Rundensieger wurde der FSC Odenwald Walldürn, dessen Fluggebiet weiter westlich liegt mit 372,40 km/h, Zweiter wurde der FLC Schwandorf mit 360,03 km/h, die auf ähnlichen Routen wie bei Klaus Gruber erflogen wurden. Schwandorf rückt damit auch auf Tabellenplatz zwei vor. Tabellenführer Straubing hat diese Linien trotz der räumlichen Nähe nicht ganz so gut getroffen und wurde nur Rundenachter. Die beiden anderen ostbayerischen Erstliga-Vereine, die SFG Steinwald aus Erbendorf und der AC Weiden, gruppierten sich dagegen vor und hinter Bayreuth.

Das Rundenergebnis reicht der LSG um einen Platz von 20 auf 19 vorzurücken. Jedoch schmilzt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze von 18 auf 14 Punkte.

In der Weltliga flog Titelverteidiger Minden Soaring Club (Nevada, USA) mit überragenden 441,73 km/h zu einem erneuten Rundensieg vor Walldürn, Tehachapi (Kalifornien, USA) und Schwandorf. Bayreuth kommt immerhin noch auf einen 38. Rundenplatz, was in der World League ebenfalls drei Punkten entspricht.

In der Tabelle hat Minden nun über 100 Punkte Vorsprung vor Tucson (Arizona, USA), Schwandorf hat Straubing hier schon überholt und steht nun auf Tabellenplatz drei. Die LSG Bayreuth rutscht auf Rang 28 (von 855) ab.