Wieder null Punkte – Segelflieger kämpfen gegen den Abstieg

14.08.2023

Die 18. und damit vorletzte Runde der Segelflug-Bundesligasaison 2023 konnte wieder nicht von den Piloten der LSG Bayreuth genutzt werden. Nun finden sich die Mannschaft auf dem 23. Tabellenplatz wieder, welcher gerade noch der letzte Nichtabstiegsplatz in der 30 Teams starken ersten Bundesliga ist. Nun kommt es auf die letzte Runde am kommenden Wochenende an!

An beiden Tagen der Runde sah es nach den Vorhersagen nach schlechtem Wetter aus. Anfänglich sollte es kaum Sonne und später Gewitter geben. Beides dämpfte die Motivation der Segelflieger doch beträchtlich. Tatsächlich ermöglichten niedrige Wolken bis in die Nachmittagsstunden keinen Start. Samstags konnten wenigstens ein paar Schul- und Übungsflüge im Flugplatzbereich durchgeführt werden. Auch darf der Verein mit Johanna Hausmann (26) eine neue Scheinpilotin begrüßen. Der vom Luftamt bestellte Prüfer bescheinigte ihr eine sehr gute Flugzeugbeherrschung und wünschte ihr alles Gute für ihre segelfliegerische Zukunft. Bevor ein starkes Gewitter mit Sturmböen über den Platz zog, konnten die Flugzeuge gerade noch in der sicheren Halle verstaut werden.

Auch der Sonntag sollte ähnliche Wetterverhältnisse zeigen. Eine kleine Lücke in den Wolken sollte dann am späten Nachmittag doch noch Segelflüge ermöglichen. Versuchsweise startete Daniela Mühlbacher mit ihrem Bruder Sebastian Baier im Hochleistungsdoppelsitzer des Vereins zu einem Bundesligaflug. Hätte dies geklappt, standen weitere Piloten für einen Start bereit. Leider zeigten sich schon nach nur 20 Kilometer Flugstrecke die ersten Probleme für das Geschwisterpaar. Im Maintal westlich von Kulmbach konnten sie keine vernünftige Thermik mehr finden, die sie wieder in größere Höhen brachte. Der eingebaute kleine Hilfsmotor musste die Situation retten. Die Hoffnungen im Cockpit und auch am Flugplatz waren dennoch weiterhin groß, dass zumindest ein Flugzeug die Mindeststrecke von 100 Kilometer Flugstrecke schaffen könnte. Hatten sich in der größer werdenen Wolkenlücke doch einige kleine Cumuluswolken gebildet. Doch schon beim Anflug des Doppelsitzers zum nächsten vermeintlichen Aufwind unter einer dieser Wolken bei Gefress zeigte sich, dass man sich zu viel erhoffte. Die erzielte Höhe reichte gerade so, um wieder zurück nach Bayreuth zu gelangen und unverrichteter Dinge zu landen. Weitere Starts wurden wegen einer heranziehenden Gewitterzelle nicht mehr versucht. So blieb es erneut bei einer Ausbeute von null Punkten.

Überhaupt konnten in Deutschland nur wenige Bundesligateams gültige Flüge abliefern. Der Norden der Republik war dabei bevorzugt. Der LSV Gifhorn, bisher hinter Bayreuth gelegen, erzielt sogar einen Rundensieg und kann dafür 20 Punkte gutschreiben und damit Bayreuth in der Tabelle locker überholen. Auch der Aeroclub Bad Nauheim bekommt für seinen 10. Rundenplatz noch genügend Punkte, um sich knapp vor Bayreuth zu setzen. Damit fällt die LSG von Rang 21. auf 23. ab und hat nur noch 7 Punkte Abstand zum FCC Berlin, die sich schon im Endspurtmodus befinden und durch einen sechsten Platz in Runde 18 wohl alles daran setzen werden, um in der letzten Runde zumindest mit Bayreuth den Tabellenplatz zu tauschen und nicht abzusteigen. Aber auch zwei Vereine aus Baden-Württemberg, FSV Laichingen und FLG Grabenstetten, sind mit nur 8 bzw. 9 Punkten Rückstand noch in Reichweite auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den im Moment Bayreuth besetzt. Obwohl urlaubsgeschwächt, werden die wenigen verbliebenen Bayreuther Piloten alles daran setzen, um in der letzten Runde am nächsten Wochenende zumindest den 23. Tabellenplatz zu halten, um auch 2024 wieder erstklassig fliegen zu können.

Da auch keine Flüge von Bayreuther Piloten im Ausland stattfanden, konnte auch für die World-League kein positives Resultat erzielt werden. Weitere vier Tabellenplätze wurden dadurch eingebüßt. Immerhin befindet sich die LSG Bayreuth noch auf Platz 35 von 896 weltweit teilnehmenden Mannschaften.