LSG Bayreuth verbessert sich um einen Tabellenplatz
Segelfliegen. Während am Samstag auch von Bayreuth aus Bundesliga-Flüge möglich waren, flog Frederik Köhne am Sonntag einmal quer durch Norddeutschland und erzielte so die beste Bayreuther Wertung.
Während die Bayreuther DM vom letzten Jahr wegen des phänomenalen Wetters in der Erinnerung immer mehr zu einem legendären Wettbewerb wird – erst letzte Woche gab es noch Veröffentlichungen zur Meisterschaft 2023 – ist das Wetter dieses Jahr eher den Norddeutschen hold.
Zumindest am Samstag waren wettbewerbsfähige Flüge auch ab Bayreuth möglich. Johannes Baier flog zunächst in den Oberpfälzer Wald und dann bananenförmig über Bayreuth und vorbei am Bleilochsee bis nördlich von Zwickau und anschließend wieder heim. Das brachte ihm eine Wertung von 93,34 km/h.
Heiko Hertrich probierte es umgekehrt, flog zunächst bis zum Beginn des Thüringer Waldes bei Sonneberg und von dort aus bis Schönsee in der Oberpfalz und wieder zurück nach Bayreuth. 89,13 km/h standen schließlich für ihn in der Wertung. Dass aber Anfang Juni in Bayreuth keine 100er-Wertungen möglich waren, zeigt, dass das vielbeschworene Thermikparadies Nordbayern dieses Jahr bislang nicht so richtig zündet.
Einen Joker hatte das Team aber im Norden: Frederik Köhne und Sebastian Leber waren mit einem Doppelsitzer bis nach Achmer bei Osnabrück gefahren, um am Sonntag von dort einen Streckenflug quer durch Norddeutschland zu absolvieren. Entlang des Weserberglandes und dann entlang von Braunschweig, Stendal und Neuruppin ging es bis ins uckermärkische Templin und dann östlich an den Anflugsektoren des Flughafens BER vorbei bis zum Flugplatz Schwarzheide nördlich von Dresden. Die besten zwei Stunden dieses 594,96 km langen Fluges wurden schließlich mit 115,06 km/h gewertet.
Bayreuth kam so auf eine Teamsumme von 297,53 km/h, was in der 2. Bundesliga für einen zehnten Rundenplatz reichte. Rundensieger wurde der münsterländische Verein SFG Stadtlohn mit 374,67 km/h (schneller als der Erstliga-Rundensieger Burgdorf), vor der ostwestfälischen FG Oerlinghausen und der FSG Schwarze Heide aus Dinslaken, einer eher unbekannten Stadt von der Größe Bayreuths an der Schnittstelle von Münsterland, Ruhrgebiet und Niederrhein. Alle drei Vereine waren ähnlich wie Köhne bis in den Raum nördlich von Berlin geflogen.
Tabellenführer FK Brandenburg kam nur auf Rundenplatz acht, konnte damit aber den Spitzenplatz vor Rundensieger Stadtlohn verteidigen. Bayreuth klettert in der Tabelle um einen Platz von zwölf auf elf.
In der Weltliga reichten die 297 km/h der LSG tatsächlich noch für einen 28. Rundenplatz und damit 13 Punkte. In der Tabelle bewirkt das auch hier nur einen Platz von 53 auf 52 von derzeit 716 Clubs. Rundensieger wurde Moriarty Soaring aus New Mexico, USA, mit 420 km/h, ein „alter Bekannter“ der LSG aus den Titelrennen im letzten Jahrzehnt. Tabellenführer Minden kommt mit 413 km/h auf Rundenplatz zwei. Stadtlohn wurde als bester deutscher Club Rundenvierter.