24. Juni 2024
Erneute Nullrunde für Bayreuther Segelflieger
Segelfliegen. Es war ein bisschen wie verhext: So schlecht sah das Wetter am Wochenende nicht aus – Cumuluswolken waren da, wenn auch mit niedriger Wolkenuntergrenze. Dennoch entstanden kaum Aufwinde, so dass die Bayreuther Segelflieger überraschend erneut mit einer Null-Punkte-Wertung klar kommen mussten. Die in der Vorwoche errungenen Tabellenplätze sind damit wieder verloren.
Am Samstag dachten viele noch, der Sonntag würde der bessere Tag, zumal kein Wetterdienst für den Samstag sonderlich prickelnde Bedingungen prognostizierte. So blieb es auch den Tag über: Statt konstanter Thermik, die durch ihre Eigendynamik einen Luftaustausch von unten nach oben herstellt, lösten sich nur einzelne Luftblasen vom Boden, die nur zeitlich begrenzt Höhengewinn für die Segelflugzeuge ermöglichten.
Hans Berr wagte sich schließlich mit Frederik Köhne als Copilot als einziger für einen Streckenflug an den Start. Aus der Halle geholt hatten sie dafür den Leistungsdoppelsitzer des Vereins, der auch über einen Hilfsmotor verfügt. Den haben die beiden schließlich auch noch im Nahbereich des Flugplatzes gebraucht, um überhaupt oben zu bleiben. Erst hinter Erbendorf konnten sie ein längeres Stück auf ihn verzichten. Am Ende schafften sie es sogar fast zwei Stunden Wertungszeit ohne Motor zu erreichen, kamen aber nur auf eine Wertung von 38,87 km/h – und blieben damit unter der Mindestwertung von 40.
Doch selbst das verdiente in dieser trägen Luftmasse Respekt: Der längste Flug eines Flugzeugs ohne Hilfsmotor betrug am Bindlacher Berg am Samstag 14 Minuten, eine Leistung, die bei gutem Wetter selbst Flugschüler kurz nach dem ersten Alleinflug schaffen würden.
Sonntags probierten es Georg Baier und Jens Hacker ebenfalls mit dem Vereinsdoppelsitzer. Mit 24,53 km/h erreichten auch sie kein besseres Ergebnis. Für die LSG blieb es damit bei null Punkten für die Liga-Wertungen.
Umso bitterer war, dass 22 der 30 Vereine der 2. Bundesliga gültige Wertungen geschafft haben. Rundensieger wurde der FCC Berlin mit 293,16 km/h, gefolgt von weiteren Vereinen aus dem Nordwesten. Der FSC Giebelstadt als Rundenneunter zeigte aber, dass besseres Wetter nicht allzu weit entfernt lag. Der Verlust von zwei Tabellenplätzen (jetzt 12.) sieht da schon fast wie „nur“ ein blaues Auge für die LSG aus. Und auf den letzten Aufstiegsplatz fehlen der LSG auch weiterhin nur 14 Punkte, erst davor, zwischen Tabellenplatz sechs und sieben, tut sich eine größere Lücke von 13 Punkten auf. Tabellenführer bleibt der FK Brandenburg mit nun 26 Punkten Vorsprung auf Stadtlohn.
In der World League konnte erneut der Minden Soaring Club aus Nevada, USA, die Runde für sich entscheiden und führt nun mit 92 Punkten Vorsprung. Bayreuth hat in der Weltliga als nun 43. von 743 ebenfalls zwei Plätze eingebüßt.