Die Segelflieger der Luftsportgemeinschaft Bayreuth sind ein gewisses Maß an Auf und Ab gewöhnt. Doch aktuell geht es neben dem Optimieren zwischen Aufwinden und Vorwärts-Geschwindigkeit auch um die Frage einer Rückkehr in die 1. Segelflug-Bundesliga. Nach einer Nullrunde in Runde 9 fielen die LSG-Piloten mal kurzzeitig aus den Aufstiegsrängen, doch nach dem Fronleichnams-Wochenende (Runde 10) stehen sie nun wieder auf einem sechsten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, bei sieben Aufsteigern.
Der Samstag des mittleren Ferienwochenendes sollte der Abschluss des am Bindlacher Berg ausgetragenen Wettbewerbs Fichtelglide werden, doch wie berichtet reichten am Samstag die Aufwinde nicht, um das Wettbewerbsfeld zu starten. Nachdem auch der Sonntag nicht besser war, bedeutete dies null Punkte für Bayreuth.
Besser war das vergangene Wochenende, obwohl wie zuvor, eine Warmluftwetterlage die Entstehung von Thermik erschwert hat.
Letztlich sind alle Wertungen der LSG auf anderen Flugplätzen gestartet. Georg Baier hat zwar von Bayreuth aus Richtung Frankenwald einen Flug von 52,99 km/h erreicht, doch drei andere waren am Ende schneller. Familie Hertrich startete aus familiären Gründen vom Flugplatz Schweinfurt Süd. Während Susanne Weisheit-Hertrich am Samstag mit einem Flug von Schweinfurt in die Rhön und mit einem Schlenker Richtung Kitzingen mit ihrem Oldtimer vom Typ ASW 15 auf respektable 63,52 km/h kam, konnte ihr Mann Heiko am Sonntag mit seinem Doppelsitzer vom Typ ASH 25 mit Rückenwind von Schweinfurt zurück nach Bayreuth fliegen. Mit 66,07 km/h war er trotz des Rückenwindes nicht viel schneller als seine Frau am Vortag. Allerdings wird in der Wertung die Leistung der Flugzeugtypen gegengerechnet, was bei dem Leistungsunterschied dieser beiden Flugzeuge auch sehr gerechtfertigt ist.
Dritter im Bunde wurde schließlich Jürgen Schuster. Schuster ist eigentlich langjähriges Mitglied des AC Ansbach, konnte von den Bayreuthern aber bei der Fichtelglide überredet werden, im Aufstiegskampf zu helfen und seine Flüge für die LSG Bayreuth einzureichen.
Von Ansbach aus hatte er wettertechnisch am letzten Wochenende ganz andere Möglichkeiten. So flog er zunächst an die Ostspitze der Schwäbischen Alb bei Aalen, um von dort aus der auf der Alb bis kurz hinter Donaueschingen und wieder zurück zu fliegen. Mit 97,18 km/h wurde er damit sogleich der schnellste Bayreuther.
Mit einer Summe von 226,76 km/h wurde Bayreuth somit Rundensiebter mit 14 zusätzlichen Punkten. Das genügte, um in der Tabelle wieder um drei Plätze auf den sechsten Rang zu klettern. Rundensieger wurde die LSG Isny Rotmoos mit 301,56 km/h, die damit auch die Tabellenführung der 2. Bundesliga von der SFG Steinwald aus Erbendorf übernehmen konnte.
In der World League reichte die Bayreuther Leistung für einen 33. Rundenplatz mit acht Punkten. Damit steht die LSG nun auf Rang 48 von 685 Vereinen aus aller Welt. Rundensieger wurde der Club Cumulus Fuentemilanos aus Spanien mit 335,92 km/h, was zeigt, das am letzten Wochenende weltweit keine Spitzenleistungen möglich waren. Tabellenführer bleibt unangefochten der Minden Soaring Club aus Nevada, USA, auch wenn die Rundenleistung von 319,61 km/h nur für einen vierten Rundenplatz reichte.