LSG Bayreuth kann mit 300 km/h nur ihre Tabellenplätze verteidigen
Nichts gut machen konnten die Segelflugpiloten der LSG Bayreuth in der neunten Bundesligarunde. Magere zwei Punkte für den 19. Rundenplatz sprangen heraus.
Allerdings beteiligten sich einige Piloten an einem vereinsinternen Testwettbewerb. Dabei stellt Wettbewerbsleiter Sebastian Baier kleine Aufgaben, die auch Jungpiloten absolvieren können. Aber auch die Cracks können dabei voll auf ihre Kosten kommen, da meist nur eine Mindestflugzeit vorgegeben wird, die in großen Wendekreisen von bis zu 50 Kilometer Durchmesser absolviert wird. Wer dabei die größte Strecke und damit die schnellste Geschwindigkeit vorlegt, kann die Tageswertung gewinnen. Zudem entspricht diese Aufgabenart annähernd den Regeln für einen Bundesligaflug, so dass die Teilnehmer am Vergleichsfliegen auch gleichzeitig Flüge für die Liga abliefern konnten.
Mit einem Flug über 351 Kilometer von Bayreuth zum Großen Inselsberg im Thüringer Wald und nach Marienbad in Tschechien gewannen Heiko Hertrich und sein Copilot Sascha Daut am Sonntag die Tageswertung. Auch für die 2,5 stündige Bundesligawertungszeit konnte Hertrich als bester Bayreuther in dieser Runde 105,98 km/h beitragen.
Sebastian Baier selbst flog im gleichen Korridor ebenfalls schnell und lieferte 94,97 km/h ab. Den dritten schnellen Flug steuerte sein Onkel Johannes Baier mit einem Start aus Rudolstadt bei. Auch wenn es ihn ebenfalls Richtung Südosten verschlug, wählte er einen etwas nördlicheren Flugweg und streckte seinen Flug weiter nach Tschechien hinein. Er wendete erst bei Strakonice, bereits südlich der Anflugsektoren des Prager Flughafens. Seine 101,2 km/h komplettierten die Bayreuther Mannschaftsleistung auf 302,2 km/h. In einem sehr engen Mittelfeld vom Rundendritten Donauwörth mit 336 km/h bis zum 22. Gifhorn mit 295 km/h reicht das leider nur für den 19. Rundenplatz und zwei zusätzliche Bundesliga-Punkte.
Viele weitere Teilnehmer am Bareida Vergleichsfliegen konnten jedoch ihre ersten größeren Streckenflüge überhaupt beenden. Keiner musste auf einer Wiese oder in einem Feld landen. Mit Flügen zwischen 200 und 300 Kilometern Flugstrecke waren die Schwestern Riikka und Ylva Hertrich, sowie Sebastian Leber und Sascha Daut erfolgreich. Florian Schuster und Anike Daut konnten mit Fluglehren auf dem hinteren Sitz erste Streckenflugerfahrung sammeln.
In der Bundesligatabelle ist weiterhin der Zweikampf zwischen den niedersächsischen Großvereinen LSV Burgdorf und LSV Rinteln aktiv. Aus der Pattsituation der Vorwoche ging nun der Rekordmeister aus Burgdorf als Rundensieger und neuer Tabellenführer hervor, während Rinteln mit einem achten Rundenplatz etwas abfiel.
Dennoch scheint es, dass für die anderen 28 Erstligisten nur noch der Kampf um Platz 3 übrig bleibt. Bayreuth kann weiterhin Platz 12 halten.
In der World-League können sich erneut drei US-Vereine auf die ersten Rundenplätze setzen. Und wieder kann der Minden Soaring Club aus Nevada/USA den Rundensieg mit beeindruckenden 587,2 km/h gewinnen. Jim Payne gelingt dabei in 11 Stunden ein 2581 Kilometer langer Flug in den Wellenaufwinden der Sierra Nevada. Noch beeindruckender liest sich Paynes Ligaergebnis: 675 Kilometer in 2:30 Stunden in einem motorlosen Segelflugzeug! Durchschnittsgeschwindigkeit: 270 km/h.
Damit kann Minden seine Tabellenführung auf 346 Punkte ausbauen. Rinteln (226) und Burgdorf (220) können auf den Plätzen nur noch zuschauen.
Für Bayreuth hält der Wertungsmodus jedoch eine Kuriosität bereit: Gab es in der Bundesliga für den 19. Rundenplatz wie beschrieben nur magere zwei Punkte, sind es in der Weltliga immerhin acht Punkte für den 33. Rundenplatz. Da der Rundensieger hier 40 statt 20 Punkte erhält, bekommen die 39 Rundenbesten mehr als einen Punkt. Somit hält sich die LSG mit nun 164 Punkten weiterhin auf Tabellenplatz 6.