Vier Vereine punktgleich

Bundesliga-Flieger der LSG Bayreuth rutschen auf Bundesliga-Platz zwölf ab

Nach dem erfolgreichen Ergebnis in Runde 11, kassiert die LSG Bayreuth in der 12. Runde der Segelflug-Bundesliga wieder einen kleinen Dämpfer. Mit einer Teamleistung von 292,2 km/h aus der Summe der drei schnellsten Piloten, hat es nur für den 17. Rundenplatz gereicht.

Insgesamt sieben Bayreuther Bundesligaflieger gingen an beiden Tagen des Wochenendes an den Start. Wie in Runde 11, freute sich das Team über den zweiten Platz zur Halbzeit. Die samstäglichen Flüge von Alexander Müller (102,0 km(h), Friedhelm Lotte (94,6) und Johannes Baier (92,6) reichten dafür aus.

Gekennzeichnet war der erste Tag der Runde durch eine gute Wettervorhersage, die schöne, Aufwind anzeigende Cumuluswolken prognostizierte, die dann aber plötzlich im kompletten fränkischen Raum verschwanden. Diese Abtrocknung macht den Segelfliegern schwer zu schaffen, weil die Thermiksuche ohne Wolken wesentlich schwieriger ist.

Alexander Müller gelang dennoch ein insgesamt 903 km langer Flug über Bautzen, quer durch das westliche Tschechien nach Klatovy am Böhmerwald, weiter nach Oberhof am Thüringer Wald und wieder heim nach Bayreuth. Die für die Bundesliga-Wertung relevanten schnellsten 2,5 Stunden erzielte er dabei im Erzgebirge, beim Durchflug des Böhmischen Beckens und in der Oberpfalz.

Da für Sonntag von vorne herein nur geringe Wolkenbildung in den Wetterberichten stand, verzichteten manche Piloten gleich auf einen Start. Allerdings bildeten sich dann über den Bergzügen des Thüringer Waldes, des Erzgebirges und des Fichtelgebirges doch schöne Aufwindaufreihungen, überraschenderweise sogar mit Wolken. Dies ermöglichte Johannes Baier eine geringfügige Verbesserung auf 94,7 km/h. Er probierte dabei gleich drei Himmelsrichtungen aus, so dass sein Flugweg am Ende wie ein gerdrehtes „T“ aussah: Zunächst flog er bis Marienberg im Erzgebirge, um von dort wieder schnurstracks in den Raum Bayreuth zurück zu fliegen. In Bischofsgrün entschied er sich für eine abrupte Linkskurve Richtung Oberpfalz, um letztlich hinter Schönsee an der tschechischen Grenze auf Gegenwindkurs zu schwenken und in einem Ritt bis kurz hinter Oberhof zu gelangen, umschließlich um Viertel nach sechs wieder am Bindlacher Berg zu landen. In die Bundesligawertung kamen letztlich trotzdem die 2,5 Stunden am Anfang im Erzgebirge.

Auch seinem Bruder Georg gelang ein Flug mit 95,5 km/h im Erzgebirge. Er steuerte den Leistungsdoppelsitzer der LSG bis südlich von Chemnitz, entschied sich dann aber für einen direkten Rückflug nach Oberfranken. Beide konnten sich damit in die Teamwertung der Runde eintragen und die km/h-Summe der LSG vom Samstag leicht verbessern.

Allerdings schien das sonntägliche Wetter im Norden der Republik und über den Alpen doch wieder besser geworden zu sein. Jedenfalls gewinnen die Runde die großen Vereine aus Rinteln (354,1 km/h), Burgdorf (351,8), beide aus Niedersachsen, und Königsdorf (341,2) aus Südbayern. Auch weitere fränkische Vereine konnten die Bedingungen etwas besser nutzen. Bamberg (323,8) schafft den siebten Rundenplatz, Schwandorf (319,2) liegt auf Platz 12 und auch die SFG Steinwald aus Erbendorf (311,4) sowie Lichtenfels (306,5) können sich vor Bayreuth platzieren.

In der Tabelle setzten sich die beiden Führenden LSV Rinteln (164 Punkte) und LSV Burgdorf (160) weiter ab. Es wird wohl ein spannender Zweikampf bis zur 19. Finalrunde um den Meistertitel bleiben. Dahinter geht es aber um die Plätze ebenfalls eng zu. Die SFG Steinwald ist nun punktgleich (128) mit dem FSC Odenwald Walldürn auf Platz drei. Und auf den Plätzen 11 bis 14 tummeln sich gleich vier Teams mit 97 Punkten, darunter Bayreuth auf Platz 12.

In der internationalen World-League kommen die Bayreuther mit ihren 292,2 km/h nur auf den 41. Rundenplatz. Bis Platz 39 gibt es Punkte, ab Platz 40 nur noch einen Trostpunkt für alle Vereine mit mindestens einem gültigen Wertungsflug. Damit fällt die LSG mit nun 197 Punkten um drei Plätze auf Rang neun zurück. Beherrscht wird die World-League weiterhin vom Minden Soaring Club aus Nevada/USA (454 Punkte), der sich mit einem weiteren Rundensieg von Rinteln (322) und Burgdorf (282) absetzen kann.