Sechster Rundenplatz in Runde sieben

Mit einem sechsten Rundenplatz kann die Luftsportgemeinschaft Bayreuth das beste Saisonergebnis in 2021 vermelden. Endlich kamen homogene Wetterbedingungen und eine große Mannschaftsstärke zusammen. So konnten die Bundesligapiloten in verschiedenen Flugrichtungen die beste Thermik suchen und gut nutzen.

Schon am Samstag, dem ersten Tag der siebten Wertungsrunde, legten fünf Piloten den Grundstein. Friedhelm Lotte schnitt mit 107,4 Stundenkilometer Durchschnittsgeschwindigkeit am besten ab. Meist flog er dabei entlang einer Aufwindstraße, die von Bayreuth bis Suhl reichte und mit Cumuluswolken gut gekennzeichnet war. Auf seinen Spuren folgten Frederik Köhne, Wolfgang Clas und Heiko Hertrich. Alle erreichten ähnliche Geschwindigkeiten knapp über 100 km/h. Leider hatte Clas mit einem Stromausfall während des Fluges zu kämpfen und hatte daher eine Lücke in der Flugaufzeichnung, womit der ganze Flug für die Wertung verloren war. Immerhin belegte die Bayreuther Mannschaft zur Halbzeit der Runde Platz 3.

Es war klar, dass sich dies am Sonntag bei sogar etwas besser vorhergesagten Wetterbedingungen noch ändern könnte. Deshalb versuchten Köhne, Clas und Hertrich noch einmal, ihre Leistungen zu verbessern. Zusätzlich wollten sich auch Johannes Baier, Alexander Müller und Otto Hoffmann beteiligen. Clas und Hertrich versuchten es über den hohen Bergen des Erzgebirges.

Anfänglich waren die Aufwinde dort auch gut, aber bald bildeten sich große Wolken, die große Flächen abschatteten. Ohne dass die Sonne auf den Boden scheint, kann sich auch keine gute Thermik entwickeln. So mussten beide umkehren und vorsichtig versuchen, wieder nach Bayreuth zu gelangen. Eine Verbesserung der samstäglichen Geschwindigkeiten war damit nicht zu erreichen. Gleiches galt für Köhne, der es diesmal zuerst Richtung Oberpfalz probierte und später im Thüringer Wald auch nicht beschleunigen konnte. Müller, der sehr früh nach Nordosten flog, setzte seinen Flug bis an die polnische Grenze fort und gelangte dann nördlich von Dresden wieder zurück nach Bayreuth. Zwar flog er so insgesamt über 900 Kilometer, aber die Bundesligawertung über die besten 2,5 Stunden kam nicht über 97 km/h hinaus.

Hoffmann versuchte sofort in den Thüringer Wald zu gelangen und schaffte auch einen schnellen Flugschenkel bis über Suhl hinaus. Dort konnte er aber keinen guten Aufwind mehr finden und war schließlich zu tief über den Wäldern bei Bad Salzungen angelangt. Schlussendlich blieb Hoffmann nur noch eine Außenlandung auf einer gemähten Wiese übrig. Das Rückholteam war dann über 6 Stunden unterwegs, um Hoffmann und das Segelflugzeug wieder zurück nach Bayreuth zu bringen.

Inzwischen gelang es einzig Johannes Baier mit 105,5 km/h Bundesligaschnitt etwas schneller zu fliegen. Er drehte rechtzeitig im Erzgebirge um und flog dann sofort Richtung Suhl. Dort fand er einige gute Aufwinde, die ihn teilweise mit über 3 Metern pro Sekunde nach oben beförderten. Die 318,0 km/h durch die Flüge von Lotte, Baier und Köhne (105,2) bedeuteten am Ende Rundenplatz 6 und 15 Punkte.

Die Bayreuther Nachbarvereine aus Lichtenfels und Bamberg erwischten am Sonntag die Aufwinde wesentlich besser. Lichtenfels wurde sogar Rundensieger mit 358,7 km/h, vor Bamberg mit 344,1 km/h.

Auch im Norden Deutschlands konnte schnell geflogen werden. Rekordmeister Burgdorf glänzt auf Platz 3 (340,6) und der amtierende Meister aus Rinteln bei Hannover konnte sich mit 337,7 km/h auf Rundenplatz 4 setzen, was gleichzeitig die neue Führung in der Tabelle mit 103 Punkten bedeutet. Die LSG Bayreuth kann sich auf Platz 18 verbessern, ist aber von ihrem Saisonziel, ein Platz unter den ersten 10,  noch weit entfernt.

Die World-League wird weiterhin von den amerikanischen Mannschaften bestimmt. Minden (Nevada) fliegt den fünften Rundensieg in Folge ein und setzt sich an der Tabellenspitze mit nun 266 Punkten immer weiter ab. Bayreuth kann 28 Punkte für Platz 13 verbuchen und sich um 21 Plätze auf Tabellenplatz 38 mit 57 Punkten verbessern.

Erfreulich ist das Abschneiden des Bayreuther U25-Teams, welches aus nur zwei Piloten bestehen muss. Riikka Hertrich gelang ein Flug nach Kronach und zurück, welcher mit 46 km/h in die Wertung eingeht. Zusammen mit Junior Köhne (105,2 km/h) erzielt das Juniorenteam bundesweit einen hervorragenden fünften Platz in der U25-Liga unter 160 teilnehmenden Mannschaften und belegt jetzt Tabellenplatz 16.