Bei schwierigem Wetter wieder nur ein Punkt für die Bundesligaflieger

Bundesliga-Runde 14

Eine weitere enttäuschende Runde mussten die Piloten der LSG Bayreuth hinnehmen. Mehrere taktische Fehlentscheidungen aufgrund einer Wettervorhersage, die sich im Nachhinein als nicht zutreffend herausstellte, führten wieder nur zu einem Trostpunkt. Immerhin kann Tabellenplatz 14 gehalten werden.

Eine am Samstag aufziehende dichte Bewölkung aus Norden verleitete Alexander Müller zu einem frühen Start Richtung Südosten. Da für den Nachmittag Wolkenausbreitungen vorhergesagt waren, startete auch Heiko Hertrich schon kurz vor 12 Uhr, um die Wertungszeit noch bei guter Sonneneinstrahlung beenden zu können. Weil Müller seinen ursprünglichen Plan wegen unzureichender Aufwinde bald abrechen musste und Richtung Bayreuth zurückkehrte, konnten beide Gestarteten im losen Teamflug Richtung Westen aufbrechen. Doch schon vor Schweinfurt beschlossen sie wieder umzukehren, weil die dichtere Bewölkung inzwischen im fränkischen Raum angelangt war und der Rückweg schwierig werden könnte. Dem war dann auch so, weshalb Müller sich zu einer frühen Landung entschied, da vermutlich der ganze weitere Tag laut Prognose nicht besser werden könnte. Mit 80,5 km/h hatte er zumindest eine annehmbare Wertung erzielt. Erst zu diesem Zeitpunkt startete Georg Baier, damit das Bayreuther Team zumindest drei Piloten in die Wertung bekommen konnte. Hertrich, inzwischen auch wieder im Fichtelgebirge angekommen, entschloss sich, den Teamflug nun mit Baier zu probieren. Erneut flogen beide nach Westen, mussten aber schon nördlich Bamberg dem weiterhin hohen Bedeckungsgrad Tribut zollen. Nachdem sich Baier und Hertrich aus niedriger Höhe wieder nach oben gekämpft hatten, flogen sie mit Rückenwindhilfe Richtung Oberpfalz. Dabei stellten sie fest, dass die Wolkenlücken immer größer wurden. Somit konnten sich bei mehr Sonneneinstrahlung auf den Boden auch mehr und bessere Aufwinde bilden. Schon auf seinem vierten Flugschenkel fliegend, beschloss Hertrich den Flug weiterhin nach Südosten fortzusetzen, um die Bundesliga-Wertungszeit von 2:30 Stunden im Rückenwind zu beenden. Mit 91,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gelang ihm dies auch recht gut für die gegebenen Wetterverhältnisse. Baier sollte durch seinen späteren Start aber noch mindestens zwei Stunden nutzen. Dies erschien schwierig, sollten doch auch nun die vorhergesagten Wolkenausbreitungen eintreffen. Jedoch passierte genau das Gegenteil. Die Wolken begannen sich aufzulösen. Gleichzeitig verbesserte sich die Thermik dramatisch. Baier gelang ein guter Weg in den Thüringer Wald bei Flughöhen bis 2000 Meter über Grund, während die dann schon gelandeten Hertrich und Müller vom Boden aus nur zuschauen konnten. Immerhin 99,0 km/h war seine Ausbeute.

Auch für den Sonntag war die Wettervorhersage alles andere als gut. Im Gegensatz zum Samstag war plötzlich überhaupt keine Wolke mehr vorhergesagt. In der heißen Luft sollten sich zudem nur schwache Aufwinde am späten Nachmittag ausbilden. Deshalb fanden sich auch nur zwei Piloten ein, um eine Verbesserung des Teamergebnisses zu erzielen. Hertrich war wiederum am Start, konnte aber sein Ergebnis vom Vortag nicht verbessern. Juniorpilot und neuster Bayreuther Jungfluglehrer Frederik Köhne musste sich mehrfach aus niedrigen Höhen in schwachen Aufwinden lange wieder nach oben kreisen und konnte auch keine Verbesserung erreichen. So blieb es beim samstäglichen Teamergebnis von 271 km/h aus den Flügen von Baier, Hertrich und Müller.

Die meisten Erstligamannschaften konnten außerhalb des großen Wolkenfeldes fliegen, hatten viel mehr Piloten am Start oder schätzten die Wetterentwicklung besser ein. Jedenfalls kann Bayreuth die 14. von 19 Runden nur auf Platz 21 beenden, für den es leider nur einen Tabellenpunkt gibt. Erneut nehmen die Tabellenführer aus Rinteln und Burgdorf die Rundenplätze eins und zwei ein und setzen sich mit 203 beziehungsweise 187 Punkten weiter vom Tabellendritten FSC Odenwald-Walldürn (159 Punkte) ab. Bayreuth kann mit 99 Punkten Tabellenplatz 14 halten.

Auch international fällt nur ein Trostpunkt für die LSG ab. Dies kostet weitere drei Tabellenplätze in der World-League. Mit 199 Punkten liegt man jetzt auf Platz 15. Zum elften Mal wird der Minden Soaring Club aus Nevada/USA Rundensieger und weist nun schon fast uneinholbare 532 Punkte aus.