Bei Warmluft wieder nur ein Punkt

Bundesliga-Runde 16

Nur zwei gültige Wertungsflüge waren die Bayreuther Ausbeute am Wochenende. Nur Friedhelm Lotte und Freddy Köhne schafften die Mindestwertung. Damit gab es für die Luftsportgemeinschaft nur je einen Punkt in Bundes- und Weltliga.

Nachdem am Samstag das Wetter so wenig Aussichten auf Streckenflüge bestanden, das keiner der Bundesliga-Piloten startete, blieb nur die Hoffnung,d ass es Sonntag besser werden würde.

Das war allerdings auch nicht gesetzt, da Warmluft in den nordbayerischen Bereich hineinzog. Solche Wetterlagen, die am Boden häufig als „drückend“ wahrgenommen werden, bewirken tatsächlich, dass wenig Austausch zwischen den Luftschichten erfolgt und somit auch kaum Aufwinde entstehen. Aufwinde brauchen die Segelflieger jedoch, denn selbst die Segelflugzeuge mit Hilfsmotor müssen die Wertungsstrecke im reinen Segelflug zurücklegen – und am Ende der Wertung mindestens so hoch sein wie am Anfang. Somit sind bei schlechtem Wetter die 100 km Mindestwertung (in der Weltliga nur 50 km) eine echte Herausforderung.

Gegen zwölf Uhr nahmen sich Friedhelm Lotte und Frederik Köhne dieser Herausforderung an. Sie hatten engen Teamflug verabredet, um sich gegenseitig bei der Thermiksuche unterstützen zu können. Nach recht mühsamer Suche am Anfang flogen die beiden Richtung Oberpfalz ab und wollten überwiegend nur eine Mindestwertung absichern. Immerhin lief es am Oberpfälzer Wald etwas besser als erwartet, so dass sie schließlich erst in Furth im Wald wendeten.

Für Köhne reichte es am Ende zu 72,4 km/h, für Lotte standen 71,05 km/h in der Wertung. „Es war Superwetter, nur bei uns nicht“ postete Lotte später in der teaminternen Whats-App-Gruppe. Die Summe von 143,45 km/h reichte entsprechend auch nur für einen 25. Rundenplatz und einen Punkt. Die LSG verliert damit einen Tabellenplatz ist nun 13.

Dass es woanders besser aussah, zeigte vor allem der LSR Aalen, Titelkonkurrent der LSG von 2018: Mit drei Flügen um 130 km/h lagen die Schwaben als Rundensieger spürbar über der Mindestwertung. Auf den Plätzen folgen die SFG Donauwörth-Monheim, der FCC-Berlin, der SFV Bad Wörishofen und Tabellenführer Rinteln. Die Nachbarvereine waren in puncto Einzelleistungen ebenfalls im Bereich um 70 km/h unterwegs. Dass der AC Bamberg mit drei Piloten eine volle Wertung einflog, hat den Domstädtern jedoch auch nicht geholfen – mit Rundenplatz 22 gab es ebenfalls nur einen Punkt. Aus Nordbayern waren schließlich nur die SFG Steinwald aus Erbendorf (269 km/h, 17. Rundenplatz, 4 Punkte) und der AC Weiden (260 km/h, 18. Rundenplatz, 3 Punkte) schnell genug für mehr als einen Trostpunkt.

An der Tabellenspitze kann sich Rinteln mit nun 17 Punkten Vorsprung etwas von Verfolger Burgdorf absetzen, aber noch kann der beste Verein bis zu 60 Punkte erringen.

In der Weltliga kam für die LSG noch ein Flug von Heiko Hertrich aus seinem Frankreich-Urlaub mit 104,67 km/h hinzu. Sein Flug im Bereich der französischen-italienischen Grenze führte ihn sowohl vorbei am Mont Blanc, als auch bis ans Südende der Seealpen mit Blick auf das Mittelmeer.

Doch auch die Summe von 248,12 km/h mit den Flügen von Lotte und Köhne brachte nur einen Punkt für den 75. Rundenplatz. Immerhin kann die LSG trotzdem Tabellenplatz zwölf von 958 halten.

Für den Weltliga-Tabellenführer Minden Soaring Club hat es trotz eines erneuten Rundensiegs noch nicht für den Saisonsieg gereicht: 108 Punkte Vorsprung sind zwar nur theoretisch noch einholbar (in der Weltliga erhält der Rundensieger 40 Punkte, somit sind noch 120 Zähler erreichbar), doch der dritte Rundenplatz von Verfolger Rinteln hat den Vorsprung von Minden dieses Wochenende um nur zwei Punkte anwachsen lassen. Nächstes Wochenende sollten die Champagnerflaschen in Nevada aber gekühlt bereit stehen.