Schnelle Flüge in Franken und Frankreich

LSG Bayreuth verteidigt Tabellenplatz in Bundesliga und verbessert sich in Weltliga

Segelfliegen. Gute Segelflugbedingungen in der 17. Runde der Segelflug-Bundesliga versprach vor allem der Sonntag als zweiter Tag der Runde. Immerhin zwei Bayreuther Piloten gelangen Schnittgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometer bei Flügen über dem Erzgebirge bis südlich von Dresden und zurück nach Bayreuth. Getoppt wurde dies noch von Flügen der Frankreich-Urlauber, welche allerdings nur in der Weltliga zählen.

Sebastian Leber startete als Erster Richtung Hof, bald gefolgt von Georg Baier. Entlang der tschechischen Grenze entwickelten sich die Thermik anzeigenden Wolken. Beide Piloten konnten nun lange Gleitstrecken zurücklegen, ohne viele Kreise in den einzelnen starken Aufwinden einplanen zu müssen.

Teilweise konnte Baier mit über 180 km/h vorwärts fliegen. Er erzielte damit am Ende eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 110,2 km/h über die 2:30 Stunden lange Bundesliga-Wertungszeit. Leber steht dem mit seinen 102,1 km/h kaum nach. Dritter im Bunde der Mannschaftswertung sollte Johannes Baier sein. Er bevorzugte eine Dreiecksstrecke ins Thüringer Becken, zunächst nach Gera, weiter nach Rudolstadt, bevor er zurück nach Bayreuth flog. Oft musste Johannes Baier dabei auch Aufwinde ohne Wolken finden. In dieser sogenannten Blauthermik muss der Pilot nach Bodenmerkmalen und seinem eigenen Gefühl die ersehnten aufsteigenden Luftmassen finden. Mit immerhin 98,3 km/h Bundesligaleistung bewies Johannes Baier, dass er diese Fähigkeiten gut einsetzen kann.

Da leider kein weiterer Bayreuther einen schnellen Flug melden konnte, summiert sich die Teamwertung aus den drei Flügen von Georg Baier, Leber und Johannes Baier auf 310,6 km/h. Dies reicht für einen 12. Mittelfeldplatz und damit 9 Punkte. Die LSG kann dadurch Tabellenplatz 13 halten. Zwei Runden vor Saisonende ist für die Luftsportgemeinschaft weder ein Platz unter den ersten Zehn, noch ein Abstieg wahrscheinlich, auch wenn rechnerisch noch nichts ausgeschlossen ist.

Mit 370 km/h gewinnt die Runde Rekordmeister LSV Burgdorf knapp vor den hervorragend fliegenden Bayreuther Nachbarn von der Segelfluggruppe Steinwald aus Erbendorf (357,1 km/h) und dem LSV Rinteln (351,9). Titelverteidiger Rinteln liegt mit 246 Punkten weiterhin auf Platz eins der Tabelle, gefolgt von Burgdorf (231 Punkte) und dem schon weit abgeschlagenen FSC Odenwald-Walldürn (197). Da in den verbleibenden zwei Runden nur noch 40 Punkte zu vergeben sind, läuft alles auf einen Titelzweikampf zwischen Rinteln und Burgdorf hinaus.

International hat der Minden Soaring Club aus Nevada/USA schon alles klar gemacht und konnte schon die Sektflaschen zur Titelverteidigung öffnen. Mit ihrem zehnten Rundensieg in 2022 haben sie nun 113 Punkte Vorsprung vor Rinteln und Burgdorf bei nur noch 80 zu vergebenden Punkten. Rundenzweiter wurde der spanische Club Cumulus Fuentemilanos vor dem deutschen Sieger LSV Burgdorf. Da sich die Familie Hertrich zur Zeit im Urlaub in den südfranzösischen Alpen befindet, konnten ihre Flüge für die Bayreuther Weltligawertung gemeldet werden. Entlang tragender Hanglinien und mit Hilfe starker Aufwinde über den 4000 Meter hohen Berggipfeln gelangen den Bayreuthern schnelle Flüge in einer faszinierenden Gegend zwischen Nizza und Mont Blanc. So setzt sich die Bayreuther World-League Mannschaft aus Heiko Hertrich (121,1 km/h), Georg Baier (110,2) und Susanne Weisheit-Hertrich (103,6) zusammen. Das Ergebnis von 334,9 km/h reicht für den 13. Rundenplatz und 28 Weltliga-Punkte. Immerhin sprang für Bayreuth damit eine Verbesserung um einen Platz auf Rang 11 bei insgesamt 967 teilnehmenden Teams aus der ganzen Welt heraus.