Bayreuther Segelflieger schließen die Saison im Mittelfeld ab

Die Segelflug-Bundesligasaison 2022 ist zu Ende. Die LSG Bayreuth kam auch in der 19. und letzten Runde nicht über einen Trostpunkt hinaus und schließt wie im Vorjahr auf dem 15. Tabellenplatz ab. Als Erfolg kann dagegen der erreichte 13. Tabellenplatz in der internationalen World-League mit 975 teilnehmenden Teams angesehen werden.

Obwohl die Wettervorhersage für das letzte Saisonwochenende keine großen Taten versprach, wagten sich Friedhelm Lotte und Sebastian Baier in die Luft. Tatsächlich hatten beide Probleme bei der anfänglichen Aufwindsuche. Vorsichtig und langsam steuerten sie ihre Segelflugzeuge Richtung Mainfranken. Dort sollten die Bedingungen etwas besser sein. Tatsächlich erzeugten immer mehr Sonnenflecken die notwendige warme Luft am Boden, die dann die erhoffte Thermik erzeugt. Immer besser lief es für die beiden Bayreuther im Raum um die Rhönberge. Baier hielt sich mehr nördlich und konnte durch einen kleinen Abstecher nach Eisenach sogar richtig schnell fliegen. Am Ende war er erfreut über 120,4 Stundenkilometer Durchschnittsgeschwindigkeit über die 2:30 Stunden lange Wertungszeit. Lotte versuchte es dagegen etwas südlicher. Aber auch er erzielte mit 107,4 km/h eine sehr gute Leistung für die gegebenen Wetterverhältnisse. Wie auch schon in der Vorwoche hatte sich kein dritter Bayreuther Pilot gefunden, der das Team auf drei Teilnehmer vervollständigt hätte. So blieb es bei 227,8 km/h Mannschaftsleistung, was nur zu Rundenplatz 21 und einem Punkt reichte. Immerhin konnte Tabellenplatz 15 bei 30 Erstligateams gehalten werden, weil auch andere Mittelfeldvereine nur wenige Punkte kassieren konnten.

Der alte und neue Deutsche Meister, LSV Rinteln, ließ nichts mehr anbrennen und gewann auch noch die letzte Runde mit sehr guten 389,6 km/h. Ebenso bemühten sich der neue Vizemeister, LSV Burgdorf, und der Drittplatzierte FSC Odenwald Walldürn um den Erhalt ihrer Medaillen und schlossen auch die Runde als Zweiter und Dritter ab. Damit landen alle bayerischen Vereine im Mittelfeld, außer dem Aeroclub Ansbach, der auf Platz 29 absteigen muss. Dafür steigen der LSV Straubing und die LSG Hersbruck aus der 2. Liga ins Oberhaus auf.

Für die Weltliga konnte das Bayreuther Team noch durch Heiko Hertrich einen dritten Flug werten lassen. Beim letzten Urlaubsrundflug in den südfranzösischen Alpen gelang Hertrich eine Ligawertung von 90,1 km/h. Die internationale Teamleistung von 317,9 km/h reichte für den 20. Rundenplatz und 21 Punkte. Damit konnten gerade noch einige Mannschaften aus Spanien, den Niederlanden und den USA in Schach gehalten werden. Gegenüber 2021, als Bayreuth auf dem 40. Abschlussrang lag, kann der 13. Tabellenplatz nun als Erfolg gewertet werden.Der alte und neue Weltmeister, Minden Soaring Club aus Nevada/USA, konnte schon in der Vorwoche den vorzeitigen Gewinn feiern. Zweiter und Dritter werden die deutschen Sieger Rinteln und Burgdorf.

Als Fazit stellt die LSG Bayreuth fest, dass die Ausfälle vieler schneller Piloten in den letzten drei Jahren noch nicht kompensiert werden konnten. Die Nachwuchskräfte müssen erst an die Ligafliegerei herangeführt und motiviert werden. Immerhin konnte das Minimalziel, „nicht absteigen“,erfolgreich erfüllt werden. Um aber die goldenen Zeiten wie 2015 und 2018, als die LSG jeweils Bundes- und Weltliga hatte gewinnen können, wieder erleben zu können, sind viele weitere Maßnahmen wie Nachwuchswerbung, Schulungen und Trainingswochen in den nächsten Jahren notwendig.