Generationswechsel im Vorstand

Sebastian Leber und Anike Daut neue Vorsitzende der Luftsportgemeinschaft

Auf ihrer Jahreshauptversammlung hat die Luftsportgemeinschaft Bayreuth einen Generationswechsel im Vorstand vollzogen: Sebastian Leber (34) und Anike Daut (30) folgen auf Johannes Bühler und Christian Schindler. Bühler hatte dem Vorstand zwanzig Jahre angehört, davon neun Jahre als 1. Vorsitzender. In den Wochen zuvor traten bereits in allen drei Sportgruppen neue Spartenvorsitzende an.

Leber war zuvor Vorsitzender der Segelfluggruppe und zählt dort zur neuen Generation Streckensegelflieger. Im letzten Jahr machte er mit einem Flug von 938 km mit einem Segelflugzeug der Standardklasse ohne Hilfsmotor deutlich, dass er das fliegerische Potenzial hat, an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen. In der sportlichen Wertung war dieser Flug mit einem eher einfachen Flugzeug bereits vielen 1.000-km-Flügen überlegen. Anike Daut war bislang Jugendleiterin und Social-Media-Beauftragte des Vereins. Beide nehmen nun das Zepter in die Hand, um die Luftsportgemeinschaft in den nächsten mindestens 3 Jahren weiterzuentwickeln.

In Folge der Neuwahl waren diverse Positionen ebenfalls neu zu besetzen. Den Weg dazu haben bereits die voran gehenden Sportgruppenversammlungen geebnet. Sebastian Leber hatte den Vorsitz der Segelfluggruppe bereits Ende März an seine bisherige Stellvertreterin Daniela Mühlbacher abgegeben. Ihr neuer Stellvertreter ist Frederik Köhne, so dass nun auch die Segelfluggruppe von einem jungen Team um die 30 geführt wird.

Auch die Motor- und die Modellfluggruppe haben sich bei ihren letzten Versammlungen für frischen Wind entschieden: Robert Simon führt nun die Motorfluggruppe, Christian Hartl die Modellfluggruppe. Die Jugendgruppe wird nun zunächst kommissarisch von der stellvertretenden Jugendleiterin Johanna Hausmann geleitet.

Somit fiel den neuen Sportgruppenvorsitzenden bereits die Aufgabe zu, in der Jahreshauptversammlung über die Aktivitäten des zurück liegenden Jahres zu berichten. Für die Modellflieger berichtete Christian Hartl von der Herausforderung, alle Formalitäten an das geänderte EU-Recht für unbemanntes Fliegen anzupassen. Am Modellfluggelände wurden die Lademöglichkeit für Elektroflieger verbessert und die Clubheim-Terrasse erweitert. Mit dem 60-jährigen Jubiläum der Gruppe ging im letzten Sommer außerdem ein Freundschaftfliegen mit den Nachbarvereinen über die Bühne.

Bei der Segelfluggruppe war die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften in den Pfingstferien 2023 das unbestrittene Highlight der Saison, das auch nur mit Hilfe aus den anderen beiden Sportgruppen zu bewältigen war. Die Teilnehmer haben eindringlich den Wunsch geäußert, weitere DMs oder sogar wieder internationale Meisterschaften in Bayreuth stattfinden zu lassen. Überschattet wurde die Saison allerdings vom Abstieg der Segelflieger aus der 1. Segelflug-Bundesliga in die 2. mit nur einem Punkt zu wenig. Angesichts des schlechten Wetters vor und nach der DM fehlten die in der DM-Zeit nicht erreichten Punkte hierbei natürlich schmerzhaft, da die eigenen Mitglieder in den Pfingstferien keine Zeit zum Fliegen hatten.

Bei den Motorfliegern stand vor allem die Technik im Vordergrund. Robert Simon berichtete von der neuen Inneneinrichtung der vor zwei Jahren angeschafften Cessna 172, sowie von der 1000-h-Kontrolle der einen Katana und der Motorüberholung der anderen. Somit steht der Flugzeugpark nun wieder technisch einwandfrei da.

Dass der Verein auch finanziell kerngesund ist, konnten Kassier Peter Schedo und die Kassenprüfer Ernst Pittroff und Felix Weidner bestätigen. Entsprechend stand der Entlastung des alten Vorstands nichts entgegen. Mit den Worten „Ihr seid entlastet und könnt damit in den Ruhestand treten“ kommentierte Pittroff das Ergebnis der Abstimmung.

Da es keine Gegenkandidaten gab, geriet die turnusmäßige Neuwahl des Vorstands zur Formsache, obwohl der Wechsel an der Spitze eine Zäsur in der Vereinsgeschichte darstellt. Ohne Gegenstimmen wurden Leber und Daut zur neuen Vereinsspitze gewählt. Unterstützen werden sie dabei weiterhin Peter Schedo und Jens Hacker als Kassierer, sowie Ferdinand Hauck und Gisela Vengels als Schriftführer, die ebenfalls ohne Gegenstimmen wieder gewählt wurden.

Felix Weidner, selbst lange Jahre 2. Vorsitzender, hob nach der Wahl, noch einmal die Verdienste von Johannes Bühler in den zurück liegenden 20 Jahren hervor, insbesondere drei Punkte, nämlich die Klärung des Miteinanders mit der Stadt als Betreiberin des Flugplatzes, die Sanierung der Flugzeughallen und die Bereinigung der vormals komplizierten Eigentumsverhältnisse für die von der LSG genutzten Grundstücke am Flugplatz. „20 Ordner Unterlagen stehen nun für die Übergabe bereit, vor 20 Jahren waren es noch zwei“, konnte auch Bühler selbst bestätigen, dass die Komplexität über die Zeit deutlich zu genommen hat. Als Dank erhielt Bühler einen Quittenbaum, den er nun an seinem bevorzugten Platz am Rande des Flugplatzgeländes einpflanzen möchte. „Ein Verein lebt von den Mitgliedern und vom Engagement der Mitglieder“ sagte Bühler mit Blick auf die DM 2023, aber ein Stück weit auch als Gesamtfazit seiner Vorstandszeit.

Auch der Blick auf die neue Saison ließ schon einige Highlights erkennen: 

Am Himmelfahrtstag (Donnerstag, 9.5.) präsentieren sich die Modell- und Segelflieger des Vereins beim Familientag in der Wilhelminenaue. Am 18. Mai veranstalten die Modellflieger ein Schnupperfliegen und am 20. Juli ihr Freundschaftsfliegen mit den Nachbarvereinen. Bei den Segelfliegern steht nach den Pfingstferien ein Streckenfluglehrgang an und im Herbst die Ausrichtung des ostoberfränkischen Ziellandewettbewerbs als traditionellem gemeinsamen Saisonabschluss der Segelflieger der Region. Und natürlich gibt es die Hoffnung, dass sich kurz davor noch eine Wiederaufstiegsfeier dazwischen schiebt…