Bayreuther Piloten fliegen mit Wettbewerbsfeld aus Jena auf fünften Rundenplatz der Bundesliga
Nach zwei enttäuschenden Runden kann die LSG Bayreuth wieder einen Erfolg verbuchen. Bei sehr guten Aufwinden und entsprechend hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten gelang dem Team ein fünfter Rundenplatz.
Uwe Förster und Alexander Müller hatten dabei einen großen Anteil. Beide befinden sich zurzeit in Jena bei einem Qualifikationswettbewerb zur Deutschen Meisterschaft 2023. Die Sportleitung in Jena setzte eine Aufgabe über 625 Kilometer an, die entlang der Rennstrecken vom Thüringer Wald bis nach Zwiesel und zurück nach Jena führte. Förster konnte den Wertungstag sogar gegen 19 Konkurrenten in der Offenen Klasse gewinnen, während Müller auf einem guten siebten Platz landete. Quasi als Nebenprodukt gelang es Förster und Müller mit Schnittgeschwindigkeiten von 123,9 und 120,1 km/h auch sehr gute Bundesligaleistungen beizutragen.
In Bayreuth wollten sich Heiko Hertrich, Sebastian Leber und Frank Hegner die Thermik anzeigenden Flugzeuge aus Jena zu Nutze machen, indem sie den Flugzeugpulks zuerst entgegenflogen, um dann mit ihnen zusammen Richtung Bayerischer Wald aufzubrechen.
Am besten gelang dies Hertrich, der mit verschiedenen Flugzeugen der Offenen Klasse von Schmalkalden bis nach Zwiesel im engen Teamflug über fast 300 Kilometer Flugstrecke die besten Aufwinde von bis zu 5 Meter pro Sekunde finden und nutzen konnte. Seine 116,2 km/h ergänzen die Bayreuther Mannschaftswertung auf gesamt 360,26 km/h, was zum fünften Rundenplatz und 16 Punkten für die Tabelle reicht. Leider konnten Leber (111,9 km/h), Hegner (100,3), Daniela Mühlbacher (72,3) und der in Rudolstadt gestartete Johannes Baier (101,2) keine weitere Steigerung der Teamleistung beitragen.
Dies ist umso bedauerlicher, weil die vorne liegen Konkurrenten nur sehr wenig schneller waren! Die auf Rundenplatz vier liegende Segelfluggruppe Donauwörth-Monheim war nur 0,03 km/h schneller als Bayreuth. Das sind über die 3 mal 2,5 Stunden Wertungszeit umgerechnet gerade einmal 225 Meter mehr Strecke der Donauwörther – bei 1.074 km, die von den drei Piloten in dieser Zeit insgesamt geflogen wurden. Und auf Platz zwei und drei beträgt der Abstand auch nur 1,7 km/h. Zwischen dem Zweitplatzierten LSV Schwarzwald (361,92 km/h) und den Dritten LSV Gifhorn (361,91) liegen sogar nur 0,01 km/h. Nur die Fliegergruppe Wolf Hirth aus Kirchheim unter Teck kann sich mit 369,16 km/h etwas absetzen.
Vier Runden vor dem Saisonende hat der Titelverteidiger LSV Rinteln mit 212 Punkten weiterhin einen komfortablen Vorsprung von 13 Punkten auf den LSV Burgdorf. Den dritten Platz sichert sich langsam der FSC Odenwald-Walldürn mit 170 Punkten ab. Bayreuth verbessert sich um einen Platz und liegt nun mit 115 Punkten auf dem 13.Tabellenrang. Da international die 15. Runde eine rein deutsche Runde war, bringt der fünfte Platz gleich 36 Punkte für die LSG in der World-League. Dies bedeutet eine Verbesserung um drei Tabellenplatze auf Rang 12 mit 235 Punkten. Trotz eines 53. Rundenplatz liegt der Minden Soaring Club (Nevada/USA) mit 533 Punkten weiterhin unangefochten an der Spitze und wird wohl nächstes Wochenende seinen Weltmeistertitel souverän verteidigen. Insgesamt sind es noch vier Runden bis Saisonschluss zu fliegen.