Einzelleistung rettet LSG einen Punkt

Bayreuther Segelflieger erneut im Wetterpech

24. April 2023

Segelfliegen. Nach dem punktlosen Start in die neue Saison, ließ das Wetter die Bayreuther Segelflieger auch in der zweiten Bundesliga-Runde im Stich: Nur Frederik Köhne konnte am Samstag einen gültigen Wertungsflug erzielen und rettete somit einen Bundesliga-Punkt. In der Tabelle fängt die LSG damit auf dem vorletzten Platz an. Nicht ganz so schlecht schaut es in der Weltliga und in der Juniorenliga aus.

Dabei klang die Wetterprognose am Samstag sehr hoffnungsvoll: Ab ein Uhr war in Ostbayern gute Thermik vorhergesagt. Doch nachdem am Vormittag keine Ansätze von Wolkenbildungen am Himmel erkennbar waren und auch das Schulungsflugzeug nur vereinzelte Aufwinde finden konnte, war klar: Die Vorhersage stimmte so nicht.

Dennoch standen am Boden Frederik Köhne, Sebastian Leber und Johannes Baier bereit zum Start. Andere hatten ihre Flieger zwar vorbereitet, aber an der Halle gelassen, um sich zunächst Vorbereitungsarbeiten für die anstehenden Deutschen Meisterschaften zu widmen.

Erst gegen 15 Uhr sahen Köhne und Leber überhaupt eine Chance, länger in der Luft zu bleiben. Köhne fing recht bald an, sich entlang der A 70 nach Westen vorzuhangeln. Ab Scheßlitz zog es ihn nach Norden, in einem großen Bogen vorbei an Lichtenfels und Coburg, bis er gegen 17 Uhr den Thüringer Wald erreichte. Allein die Uhrzeit machte einen Weiterflug entlang des Gebirges unrealistisch, so dass er sich schließlich für einen Rückflug entlang der vorherigen Linie entschied. Dieser brachte ihn nochmals bis zur Burg Feuerstein bei Ebermannstadt und schließlich ging es über Stadelhofen heimwärts zum Bindlacher Berg, immer im Bewusstsein, dass nur eine Landung am oder in der Nähe des Heimatflugplatzes zu einer vollen Wertung führt. Nachdem sich Leber, ebenso wie Johannes Baier nicht lange genug in der Luft halten konnte, blieb Köhnes Flug mit einer Wertung von 71,85 km/h am Samstag der einzig gewertete Bundesliga-Flug in Bayreuth.

Sonntags probierte es Georg Baier mit dem Vereinsdoppelsitzer. Doch nachdem sich die Verhältnisse als noch schwächer herausstellten, war es schon verwunderlich, dass er überhaupt bis kurz vor Hirschaid kam. Mit einer Wertung von 36,68 km/h blieb er jedoch unter der Mindestwertung für die Bundesliga von 40 km/h, so dass auch am Ende des Wochenendes nur Köhnes Flugin der 1. Liga gewertet werden konnte.

Während der LSV Straubing als Rundensieger immerhin 3 Flüge mit insgesamt 349 km/h einreichen konnte, muss Bayreuth froh sein, überhaupt einen ersten Punkt für die neue Bundesliga-Saison gutgeschrieben zu bekommen. Da alle 30 Vereine gestartet waren, reichten 71,85 km/h nur für den 29. Rundenplatz, was zugleich auch den 29. Tabellenplatz bedeutet. Für die LSG ein Tiefpunkt in der inzwischen über 20 Jahre währenden Bundesliga-Geschichte.

Da die Mindestwertung in der internationalen World League nur 20 km/h beträgt, konnten der Flug von Georg Baier und sogar der Startversuch von Sebastian Leber rund um den Flugplatz mit 26,05 km/h zumindest dort einfließen. Zwar ergatterte die LSG auch hier nur einen Trostpunkt für die Teilnahme bzw. den 84. Rundenplatz. Da 222 der 333 Vereine aktuell nur einen Punkt haben, ist die Geschwindigkeitssumme für die Reihung der punktgleichen Clubs ausschlaggebend. Dadurch ist der resultierende 140. Tabellenplatz sogar die vordere Tabellenhälfte der Weltliga.

Ganz vorne konnte der Titelverteidiger Minden Soaring Club aus Nevada / USA mit 386 km/h einen zweiten Rundensieg einfahren und die Führung ausbauen.

Einen zweiten Lichtblick gab es in der deutschen Juniorenliga U25, wo Köhnes Flug der LSG den 10. Rundenplatz mit 39 Punkten beschert hat, womit Bayreuth auch gleich auf Rang 10 (von aktuell 25) der U25-Tabelle liegt.