Drei Flüge, drei Punkte

Bayreuther Segelflieger erneut im Wetterpech

Segelfliegen. Auch die dritte Runde der Segelflug-Bundesliga zeigt die LSG Bayreuth noch nicht auf dem gewohnten Niveau. Erneut hat der Wetterbericht nicht zum tatsächlichen Wetter gepasst. Immerhin konnten drei Flüge in die Wertung eingehen und die LSG kletterte in der Tabelle um fünf Plätze.

Samstag war absehbar der schlechtere Tag, so dass sich das Team auf die Vorbereitungen für die Deutschen Meisterschaften am Bindlacher Berg konzentrieren konnte. Sonntag sollte es dann eigentlich segelfliegerisch gut werden. Doch wie schon die Woche zuvor, war der gute Wetterbericht nur der Auftakt für ein zähes Warten bis überhaupt genügend Aufwinde für Streckenflüge da waren. Während es nördlich des Bindlacher Bergs wolkenlos blieb, sah es nach Süden zeitweise tatsächlich nach guter Thermik-Entwicklung aus.

Die Schulungsflugzeuge konnten die gute Optik aber nicht bestätigen und fanden unter den Wolken keine Aufwinde, entsprechend mussten sie wieder recht bald wieder landen. Die beiden Jungpiloten Sebastian Leber und Frederik Köhne entschieden sich daraufhin für einen recht hohen Flugzeugschlepp mit 800 m Ausklinkhöhe, was zumindest ausreichend war, um losfliegen zu können.

Heiko Hertrich dagegen hatte erst im dritten Windenstart das Glück, mit viel Mühe über der Königsheide einen Aufwind anzutreffen, der ihn schließlich bis auf 2.000 m Meereshöhe brachte. Mit dem Ostwind flog er Richtung Bamberg, wo er sogar die von der Vorhersage angekündigten Steigwerte von 4 Metern pro Sekunde vereinzelt antraf. Hinter Kitzingen wollte er noch weiter bis an den Rand des Odenwaldes. Doch hier ließ das Wetter wieder nach, so dass er bei Tauberbischofsheim lange suchen musste, um in der Luft zu bleiben. Dazu hatte er nun die Aufgabe vor sich, bei nachlassender Thermik gegen den Wind zurück nach Bayreuth fliegen zu müssen. Aus zwischenzeitlich ca. 111 km/h wurde so nur eine Wertung von 92,21 km/h.

Köhne und Leber waren stattdessen zunächst gegen den Wind nach Tschechien geflogen und entschieden sich dann für eine südliche Umrundung von Nürnberg. Weil sie es verstanden haben, den größten Teil der 2,5 stündigen Wertungszeit mit Rückenwind zu fliegen, sollten sie so auf eine Wertung von ca. 100 km/h kommen. Leider reichten die Aufwinde auf dem Heimweg für sie nicht mehr und sie entschieden sich für eine Landung auf dem Bamberger Flugplatz. Der Wertungsmalus hierfür drückte ihre Wertungen auf 78 km/h.

Georg Baier und Klaus Gruber waren deutlich nach den anderen gestartet und nahmen den Weg in die Oberpfalz. Baier flog zweimal zwischen Bayreuth und der Grenze bei Eslarn hin und her. Durch die Funksprüche der anderen gewarnt, versuchte er dabei konsequent möglichst hoch zu bleiben und kam mit dieser relativ konservativen Taktik auf 90,52 km/h. Gruber musste dagegen vor Ende der Wertungszeit wieder in Bayreuth landen.

Mit der Summe von 261,25 km/h aus den Flügen von Hertrich, Baier und Leber landete die LSG Bayreuth auf Rundenplatz 18, entsprechend drei Punkten. Viele andere Vereine taten sich ähnlich schwer, Titelverteidiger Rinteln liegt nur zwei Plätze davor. Umgekehrt haben einige Vereine an ihren Heimatflugplätzen Wetterfenster vorgefunden und genutzt, die ein wesentlich schnelleres Vorankommen ermöglichten. Bamberg und Lichtenfels waren mit 310 und 319 km/h deutlich schneller als die Bayreuther und landeten jeweils in den Top Ten. Die Clubs aus dem Odenwald belegen die Plätze zwei bis vier, obwohl Hertrich sich genau dort so schwertat. Rundensieger wurde die SFG Donauwörth-Monheim mit 355,99 km/h, geflogen von drei Piloten, die in den Pfingstferien für die DM nach Bayreuth kommen werden.

In der Bundesliga-Tabelle klettert Bayreuth damit von Rang 29 auf 24. Straubing kann nach dem Rundensieg der Vorwoche die Tabellenführung verteidigen und hat nun mit elf Zählern auf Reinheim schon einen sehr ordentlichen Vorsprung. Titelverteidiger Rinteln steht aktuell nur auf Rang 14.

Erfreulich für Bayreuth ist ein 25. Rundenplatz in der U25-Juniorenliga für die Wertung von Frederik Köhne. Da es hier 50 Punkte für den Erstplatzierten gibt, ist die Platzierung 26 Punkte wert. Die LSG (in diesem Fall bislang Köhne allein) liegt damit auf Rang neun von 60.

In der World League reichen die 261,25 km/h der LSG noch für einen 38. Rundenplatz. Damit steht die LSG nun auf Tabellenplatz 83 von 485. Der Rundensieg ging dieses Mal an den Tucson Soaring Club aus Arizona (USA) mit 382,29 km/h, der sich damit Tabellenplatz zwei sichert. Tabellenführer bleibt Titelverteidiger Minden, Nevada (USA), Straubing folgt auf Rang drei.