Nur zwei Bayreuther Bundesliga-Flüge am Wochenende

Minden Soaring Club gewinnt erneut die World League

Segelfliegen. Das Wetter war am vergangenen Wochenende der Hauptgrund dafür, dass Streckenflüge ab Bayreuth nur schwierig möglich waren. Umso wichtiger war es für das Bundesliga-Team der LSG Bayreuth, dass einige Piloten aktuell auswärts unterwegs sind, um von dort Wertungsflüge für die Bundesliga einzubringen.

Sebastian Leber befindet sich aktuell auf einem Qualifikationswettbewerb für die nächsten Deutschen Meisterschaften an Flugplatz Burg Feuerstein bei Ebermannstadt. Die paar Kilometer weiter westlich reichten zumindest dafür, dass an beiden Tagen gültige Flüge möglich waren.

Am Samstag schickte die Sportleitung das Feld auf eine variable Aufgabe mit den Wenden Thurnau, Aub (Unterfranken) und Schwanberg bei Kitzingen. Diese nicht allzu große Aufgabe brachte am Ende eine Bundesliga-Wertung von gerade einmal 47,54 km/h, was schon viel darüber aussagt, was für eine mühsame Arbeit diese Wertung war.

Sonntags ging es für die Wettbewerbsteilnehmer vom Feuerstein aus auf eine klassische Rennaufgabe nach Osten über Sulzbach-Rosenberg, Weiden und den Rauhen Kulm. Auch wenn die feste Aufgabenstellung keinen Raum für individuelle Optimierungen ließ, hatte sie doch den Vorteil, dass sich die Wettbewerbsteilnehmer bei der Thermiksuche aneinander orientieren können. Gerade bei schwachem Wetter kann das eine enorme Hilfe sein. So kam für Leber letztlich eine Bundesliga-Wertung von 64,54 km/h heraus, die am Ende auch ins Mannschaftsergebnis einfloss.

Klaus Gruber startete wieder von seinem anderen Flugplatz Beilngries im Altmühltal aus und flog bereits am Samstag in die Oberpfalz. Mit Wenden kurz vor Weißenburg, nördlich von Regensburg, in Eichstätt und noch einmal nördlich von Regensburg, flog er letztlich zwei Mal im Bereich der Donau ein West-Ost-Jojo. Seine 94,26 km/h waren deutlich mehr als in Nordbayern zu erreichen war.

Für die Bundesliga-Wertung fehlte jedoch der dritte Pilot. Somit kamen Gruber und Leber zusammen nur auf 158,80 km/h, da pro Pilot nur ein Flug gewertet werden kann, Lebers Samstags-Flug also unberücksichtigt blieb. Im Vergleichd er 1. Bundesliga ergab das den 17. Rundenplatz mit vier Punkten.

Deutlich besser sah es im Südwesten aus: Rundensieger wurde der LSV Schwarzwald mit drei Flügen um 135 km/h. In der Tabelle verliert die LSG einen Platz und kommt auf Rang 20. 17 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze bleiben der LSG damit noch bei vier noch ausstehenden Runden.

Für die Weltliga konnte Heiko Hertrich noch einen Flug aus seinem Urlaubsdomizil La Motte du Caire (Frankreich) einbringen. Von einem eigentlich 784 km langen Flug bis kurz vors Matterhorn und zum südlichen Ende der Seealpen bei Puimoisson wurden letztlich 107,67 km/h über die besten 2,5 Stunden für die World League gewertet.

In Punkten hat es der LSG nicht wirklich was gebracht: Als 47. der Runde erhält die LSG Bayreuth wie alle Nachfolgenden nur einen Punkt für die Teilnahme an der Runde. Die LSG fälltt damit in der weltweiten Tabelle von Rang 24 auf Rang 27 von 882 zurück. Rundensieger wurde mit 486,09 Km/h erneut der Minden Soaring Club aus Nevada (USA), die sich mit nun 168 Punkten Vorsprung bei noch vier verbleibenden Runden (max. 160 Punkte) über die Titelverteidigung in der World League freuen können. Zum vierten Mal in Folge gewinnt Minden den Weltmeistertitel.

Um diesen Sieg auch mit einem passenden Ausrufezeichen zu begehen, hat John Cochrane aus Minden an der Sierra Nevada eine sagenhafte Wertung von 172,17 km/h erreicht. Vor Verrechnung der Leistung seines Flugzeugtyps waren es sogar 207,04 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit über die besten 2,5 Stunden. Selbst in guten Jahren können die Bayreuther von solchen Geschwindigkeiten nur träumen.